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17.11.2017 | 19:47

Raps-Fronttermin stabilisiert sich auf 379,00 EUR/t - Leichte Unterstützung von Soja und Canola, Rohöl tendiert vorerst seitwärts

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Rapsmarkt profitierte etwas vom gestiegenen Sojakomplex in Chicago und leicht anziehenden Canola-Terminkursen in Winnipeg.
Rapspreis Entwicklung
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Entwicklung Matif-Rapspreis (c) proplanta

Doch die stützende Decke ist wegen sehr volatiler Märkte beim Palmöl und Rohöl denkbar dünn, wenn auch Raps sich wegen knapper Vorräte von Preiseinbrüchen nach unten gut absetzen kann. Ein wesentlicher Faktor für die Preisentwicklung bei Raps bleibt die Wechselkursentwicklung vom Euro zum US-Dollar, wo zuletzt die Richtung mangels neuer Finanzdaten fehlte.

Der Rohölpreis, wichtig für den Biodieselmarkt, ging um 0,3 % nach unten, nachdem die DOE-Zahlen in den USA um 1,9 Mio. Barrel auf 459,0 Mio. Barrel angestiegene US-Rohölvorräte bestätigten und Analysten von Goldman Sachs im 1. Quartal 2018 wieder steigende Rohölvorräte erwarten.

Unterstützung kommt auch aus Kanada, sind die Verarbeitungs- und Exportzahlen im Oktober mit 1,95 Mio. t sehr angestiegen, sollen die Exporte knapp 1,1 Mio. t erreicht haben gegenüber 0,75 Mio. t im Vorjahr. Dabei vermindert sich der Exportüberschuss Kanadas in der laufenden Saison ohnehin auf höchstens 10,9 -11,0 Mio. t. Gute Erträge und lukrative Preise haben den frühzeitigen Canolaverkauf bei kanadischen Farmern angeheizt, so dass die Exportverfügbarkeit zurückgeht.

Beim Palmöl bestätigten sich zuletzt geringere Exporte, die vor allen in Malaysia wegen steigender Palmölerträge zu höheren Lagerbeständen führen, wodurch die Palmölpreise mehr und mehr unter Druck geraten. Die Prognosen über regenreiche Wetterlagen in Malaysia lassen höhere Palmerträge erwarten, was für zusätzlichen Marktdruck sorgt. SGS teilte mit, dass die Palmölexporte in der ersten Novemberdekade um 4,8 % gegenüber dem Vormonatszeitraum eingebrochen sind. Die Versorgungslage bei Raps in der EU bleibt zumindest angespannt, trotzdem die EU-Rapsernte mit 22,1 Mio. t deutlicher höher als im Vorjahr von nur 20,6 Mio. t ausgefallen ist. Die Rapsverarbeitung soll bei 24,1 Mio. t Rapssaat nahezu auf der Vorjahreslinie bleiben. Derzeit rechnet der Branchendienst Oil-World mit EU-Rapsimporten von nur 3,1 Mio. t gegenüber 5,0 Mio. t im Vorjahr. Die Anfangsvorräte von 1,48 Mio. t sollen zum Ende des WJ 2017/18 auf 1,29 Mio. t absinken, was nur eine leicht knappere Versorgung als im Vorjahr darstellen würde. Höhere Canolaexporte in Kanada und bereits ausverkaufte Rapssaatursprünge aus der Ukraine sprechen allerdings für eher für Preisbewegung nach oben.

Der Eurokurs tendierte zuletzt seitwärts und übte damit weniger Einfluss auf Importpreise für Ursprünge aus Kanada und Australien. So notierte der Fronttermin bei Raps in Paris zuletzt bei 379,00 EUR/t (Mittwoch: 377,50 EUR/t). Gleichzeitig stieg an der MATIF der Maitermin um 1,50 EUR/t auf 380,00 EUR/t, der für August um 1,25 EUR/t auf 363,00 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Morgen bei 1,1811 USD/EUR.
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