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24.11.2017 | 17:50

Raps-Fronttermin verliert auf 375,75 EUR/t - Palmölsteuer setzt Raps unter Druck, Rohöl sorgt dagegen für Auftrieb

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Rapsmarkt geriet durch sinkende Palmölpreise weiter unter Druck, bringen doppelt so hohe Importzölle Indiens den Palmölmarkt Indonesiens und Malaysias augenscheinlich aus dem Gleichgewicht. Dabei hatte Indiens Regierung letzte Woche beschlossen, den Importzoll auf rohes Palmöl von 15 % auf 30 % zu erhöhen, um die Einfuhren des für die Ernährung mit hohem Anteil an gesättigten Fettsäuren belasteten Palmöls zurückzudrehen.
Rapspreis Trend Analyse
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Matif-Rapspreis Entwicklung (c) proplanta

Palmöl in Malaysia verlor über 7 % an Wert und schloss auf dem niedrigsten Stand seit vier Monaten. Beim Palmöl gingen die Exporte rapide zurück, die vor allem in Malaysia wegen steigender Palmölerträge zu höheren Lagerbeständen führen, wodurch die Palmölpreise immer mehr unter Druck geraten. Die Prognosen über regenreiche Wetterlagen in Malaysia lassen höhere Palmerträge erwarten, was für zusätzlichen Marktdruck sorgt. SGS teilte mit, dass die Palmölexporte in der ersten Novemberdekade um 4,8% gegenüber dem Vormonatszeitraum eingebrochen sind.

Preisunterstützung kam dagegen vom Rohöl. In den USA musste die große Ölpipeline "Keystone" von Kanada an den US-Golf wegen eines Lecks in South Dakota, bei dem 0,8 Mio. Barrel Rohöl austraten, zeitweise geschlossen werden. Dies zog vor allem den Rohölpreis für WTI nach oben. Der Rohölpreis stieg bei Brent um 0,5 % auf 63,41 USD/t (Freitag: 63,07 USD/t), bei WTI sogar um 1,3 % auf 58,43 USD/t (Freitag: 57,68 USD/t).

Die Versorgungslage bei Raps in der EU bleibt zumindest angespannt, trotzdem die EU-Rapsernte mit 22,1 Mio. t deutlicher höher als im Vorjahr von nur 20,6 Mio. t ausgefallen ist. Die Rapsverarbeitung soll bei 24,2 Mio. t Rapssaat nahezu auf der Vorjahreslinie bleiben. Derzeit rechnet der Branchendienst Oil-World mit EU-Rapsimporten von nur 3,4 Mio. t gegenüber 5,0 Mio. t im Vorjahr. Die Anfangsvorräte von 1,48 Mio. t sollen sich zum Ende des WJ 2017/18 bei 1,50 Mio. t halten, was eine ähnliche Versorgung wie im Vorjahr darstellen würde. Höhere Canolaexporte in Kanada und bereits ausverkaufte Rapssaatursprünge aus der Ukraine sprechen allerdings für eher für Preisbewegung nach oben. Nach den Verlusten der Vortage ist das Kassageschäft bei Raps ziemlich zum Erliegen gekommen, nachdem ausreichende Schlaglöhne bei den Ölmühlen nicht umgesetzt werden konnten. Doch für Liefertermine ab Frühjahr 2018 besteht noch viel Anschlussbedarf.

So notierte der Fronttermin bei Raps in Paris zuletzt bei 374,25 EUR/t (Mittwoch: 375,75 EUR/t). Gleichzeitig sank an der MATIF der Maitermin um 0,75 EUR/t auf 376,50 EUR/t, der für August blieb bei 360,00 EUR/t stehen. Der Eurokurs lag heute Morgen bei 1,1860 USD/EUR.
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