So notierte der Fronttermin bei Raps in Paris zuletzt bei 413,00 EUR/t (Mittwoch: 418,50 EUR/t), der für August bei 383,50 EUR/t (Mittwoch: 385,25 EUR/t) und für November bei 386,25 EUR/t (Mittwoch: 388,25 EUR/t). Dabei tendierte Raps zuletzt leicht schwächer.
Keine Preisunterstützung kam von Sojabohnen, wo der Fronttermin um 1,9 % auf 352,74 EUR/t (Mittwoch: 359,55 EUR/t) einbrach. Sojaöl sank um 1,2 % auf 685,75 EUR/t (Mittwoch 685,75 EUR/t). Bei Palmöl fiel der Fronttermin in Kuala Lumpur um 2,7 % auf 626,61 EUR/t (Mittwoch: 644,23 EUR/t). Bei Canola ging es in Winnipeg beim Fronttermin um 0,8 % auf 370,18 EUR/t (Mittwoch: 373,07 EUR/t) nach unten. Bei Rohöl stieg der Apriltermin für Brent um 0,6 % auf 56,18 USD/Barrel (Mittwoch: 55,82 USD/Barrel, der Märztermin für WTI um 2,3 % auf 54,05 USD/Barrel (Mittwoch: 52,85 USD/Barrel). Leicht fester war der Kursverlauf heute Morgen beim Euro mit 1,0573 USD/EUR. Insofern gingen alle relevanten Konkurrenzprodukte in den Keller.
Raps ist in der EU unverändert knapp, auch die Perspektiven zur neuen
Rapsernte in der EU bleiben eher moderat, trotzdem geht der Preis herunter, wie passt das zusammen? Raps konkurriert mit über 40 % Ölgehalt zu allererst mit anderen Pflanzenölen, dabei haben Palm- und Sojaöl den mit Abstand höchsten Weltmarkt-anteil, weit höher als der von Rapsöl. Der Sojakomplex ging durch deutlich höhere Anbauerwartungen in den USA mit einem Plus von womöglich 5,5 % und dem enorm gestiegenen Exportdruck Brasiliens in die Knie.
Die Palmölproduktion erholt sich nach dem sehr trockenen Sommer und Herbst 2016 in Malaysia und Indonesien, bedingt durch den letzten
El Nino, erst langsam. Inzwischen hat die Produktion fast wieder auf Normalmaß zurückgefunden, wodurch der Exportdruck spürbar wächst. Die Hauptproduzenten, Indonesien und Malaysia, werden höhere Ernten als in der letzten Saison haben. Indonesien soll danach 35 Mio. t Palmöl gegenüber 32 Mio. t im Vorjahr, Malaysia dagegen 20 Mio. t gegenüber 17,7 Mio. t produzieren. Die globalen Bestände bei Palmöl werden zwar von 7,63 Mio. t im Vorjahr auf 7,61 Mio. t zurückfallen, lag die Schätzung im Januar noch bei 7,55 Mio. t, was den Rückgang relativierte. Kurz: Palmöl ist nicht mehr knapp.
Druck kommt auch noch von anderer Seite – dem Schwarzmeer. Die Ukraine hat sich auf die Fahne geschrieben, nicht nur mehr Sonnenblumen zu produzieren, sondern diese vermehrt auch im eigenen Land zu verarbeiten. Neben Sonnenblumen für die Backindustrie gehen mehr Sonnenblumen ins Öl. Dabei hat die Industrie derartige Bestände aufgebaut, die der Markt in Asien und im Nahen und Mittleren Osten nicht aufnehmen kann. Die Lagerbestände der Sonnenblumenkerne in der Ukraine belaufen sich aktuell auf 5,4 Mio. t verglichen mit 3,6 Mio. t im Vorjahr. Vermutlich wird die Ukraine nicht nur mit Mais in der EU Druck erzeugen, sondern jetzt auch mit Sonnenblumen und Sonnenblumenöl.