Hauptgrund ist der weiter fallende Rohölpreis, der vermutlich unter 27 USD/Barrel fällt. Zusätzlich läuft an der
MATIF der Februarkontrakt nächste Woche aus, noch sind etliche Kontrakte zu handeln. Auch die Preise für Sojabohnen stehen unter Druck. Angeblich wollen die US-Farmer eine Rekordfläche bei Sojabohnen ausbringen, um dem steigenden Importbedarf Chinas Rechnung zu tragen. Wachsende Konkurrenz kommt dabei aus Südamerika, die angesichts guter Niederschläge erneut eine
Rekordernte einfahren werden.
Fundamental gesehen sinken zwar die Weltvorräte bei Raps von 7,763 Mio. mt auf 5,532 Mio. mt, im Vergleich zu den Vorjahren sind die Vorräte aber relativ hoch. In der EU halbieren sich die Rapsvorräte sogar von 2,364 Mio. mt auf 1,264 Mio. mt zum Ende des WJ 2015/16. Der EU-Rapsernte von 21,8 Mio. mt und Importen von 2,2 Mio. mt stehen Exporte von 0,3 Mio. mt und eine Verarbeitung von 24,8 Mio. mt gegenüber. Eine erneute EU-Rapsernte 2016/17 von rund 22 Mio. mt würde die EU-Rapsvorräte ganz abschmelzen. Bekanntlich ist die EU Nettoimporteur für Raps.
Beim Rapsverkauf sollten Erzeuger den Rohölpreis im Auge behalten. Zwar ist die Talsohle beim
Ölpreis ganz sicher noch nicht erreicht, aber ab Spätfrühjahr könnte der Preis wieder steigen, wenn sich die OPEC-Staaten auf eine Drosselung der Rohölförderung einigen. Eine Garantie dafür kann aber keiner übernehmen. Mit Blick auf die kommende Ernte 2016/17 dürfte das Wetterphänomen La Nina, das oft im Wechsel unmittelbar auf einen
El Nino folgt, gravierende Folgen für die Welterntehaben.