kurri Altbauer 86 schrieb am 21.03.2017 17:02 Uhr | (37) (46) |
Agrarminister Schmidt plant den Ausbau der Ökobetriebe auf 20 Prozent. Ich habe allerdings große Zweifel das dies nur im Hinblick auf die anstehenden Wahlen gemacht wird Über 70 % der bäuerlichen Betriebe sind seit 1945 aus der Produktion ausgestiegen. Die Gebäude stehen nutzlos herum und werden im Laufe der Zeit verfallen. Im Nachbardorf ist einer dieser Ökobetriebe in Konkurs gegangen. Einen Teil konnte er noch verkaufen, ohne die tatkräftige Mitarbeit seiner Mutter, wäre das Ende schon viel früher erfolgt. Ob in den riesigen Verkaufstempel von Aldi & Co. wirklich alles Öko ist, kann ich nicht glauben! Die Handelsketten, die mit dem Ökolabel Kunden an sich ziehen wollen, auch hier sich auf Kosten der Bauern, nur zusätzlichen Profit erzielen wollen
In den nächsten Monaten wird man von allen Seiten mit neuen Forderungen an uns heran treten1 Die Grünen haben dies ja schon angekündigt. Bei der SPD hat man mit der Wahl eines neuen Vorsitzenden erheblichen Auftrieb erhalten. Was dieser genau vor hat, wird vorläufig geheim gehalten. Unser Berufsstand ist mit 1,5% auf ein Niveau abgesackt, auf das man keine Rücksicht mehr nehmen braucht. Demokratie ist im Prinzip eine Diktatur der Mehrheit! Alle Parteien wollen unsere Stimmen haben, nach der Wahl zeigt man uns die Peitsche und wird sie auch gebrauchen! Wie lange noch sollen wir uns als Prügelknaben der Nation missbrauchen lassen? Mein Vertrauen in die Redlichkeit unserer Politiker ist auf den Nullpunkt abgesunken!
Was ist eigentlich mit den Plänen bez. Geschichte des Ministeriums geworden? Vor einigen Wochen stand dieses Vorhaben noch in den Medien.
johann96 schrieb am 21.03.2017 15:51 Uhr | (19) (95) |
Gut gebrüllt Bauer.Aber wissen wir , was wir wollen . Und wollen wir auch was wir wissen ? Nein, leider nein. Der Berufstand lässt sich immer noch wie eine dumme Herde Schafe führen. Und jeder ist ein "freier Bauer".
Nur, er sieht seine Fesseln nicht und zerfleischt seinen Nachbarn. Denkt, er kommt damit weiter
agricola pro agricolas schrieb am 21.03.2017 10:07 Uhr | (42) (22) |
Grob geschätzt werden derzeit 1,2 Mio. Hektar im Biolandbau bewirtschaftet, das Schmidt‘sche Ausbauziel ist bei etwa 3,2 Mio. Hektar angesiedelt. Nach einer 3-jährigen Umstellungsphase müssen sich die Biobauern mit einer Halbierung des eigenen Ertragsniveaus ehrlicherweise arrangieren. Bedingt durch die ökologische Wirtschaftsweise stehen selbige 20% der Flächen nicht vollumfänglich für die Nahrungsmittelproduktion zur Verfügung, ein erheblicher Anteil fällt aufgrund unverzichtbarer Regenerationszwecke in Rotation jeweils gesichert aus. // Nun, sachlich nüchtern betrachtet kann uns Bauern gar nichts besseres passieren. Die deutschen Verbraucher werden hoffentlich so klug sein, frühzeitig erkennen zu können, dass es SO dauerhaft nicht funktionieren kann, will man eine Versorgungssicherheit an unseren heimischen Märkten nicht fahrlässig auf‘s Spiel setzen. Vielleicht geht dem einen oder anderen sodann endlich ein Lichtlein auf, dass auch auf deutschen Äckern schlussendlich volkswirtschaftlich nachhaltig produziert werden muss, um der intellektuell befähigten Jugend auf unseren Höfen eine langfristige berufliche Bleibeperspektive bieten zu wollen. So wie dies aktuell stoisch vonstatten geht, kann es allerdings nicht wirklich weitergehen, indem ein Drittel der hochqualitativen bäuerlichen Roherzeugnisse auf direktem Wege dem Recycling zugeführt werden. Da gibt es zweifelsohne mannigfaltig weitaus bessere, vor allen Dingen hochgradig sinnvollere Verwertungsmöglichkeiten!!! // Wer aktuell das unleidige Geplärre im Milchsektor verfolgt, wo gnadenlos über die jüngsten Enttarnungen seitens des Bundeskartellamtes medial zu Gerichte gezogen wird, weiß, wer die wahren Profiteure selbigen vorwiegend „genossenschaftlich“ geprägten Systems sind. DAS gilt es verständlicherweise mit Zähnen und Klauen zu verteidigen. Das Sprachrohr jener elitären Garde, die in selbigem Umfeld zumeist verschleiert ihre Spitzeneinkommen in Summe zu generieren wissen, hat bereits den Familiennachwuchs in die eigenen „großen Fußstapfen“ gehievt, Endziel gigantische Ämterhäufung!? Da vollführt das Vaterherz wahrhaftige Freudensprünge, wenn die eigene Tochter als erfolgreiche Geschäftsführerin im Milchsektor gegen das Ansinnen unseres ehrenwerten Herrn Mundt im Hörfunk ihre attraktiven Beißerchen zeigt. - Endlich allerdings hat das Kartellamt einem erstaunten breiten Publikum die Augen geöffnet, dass viele deutsche Bauern abliefern, ohne im Vorfeld eine mögliche Erlössituation für die eigenen Roherzeugnisse überhaupt zu kennen. Das kleine Bäuerlein an einem solchen Gängelband angekettet, als Subventionsempfänger durchgängig gesellschaftlich denunziert, in Wahrheit aber den „freien Kräften“ eines solchen geldgeilen Kapitalismus als realiter allerletztes schwächstes Glied hilflos ausgesetzt. Kann SO auf Dauer ein erfolgreich freies Bauern-Unternehmertum innerhalb zudem noch alles toppend extrem volatiler Weltmärkte überhaupt funktionieren!? NEIN, NEIN, und abermals NEIN!!!! Ja, genau an dieser Stelle setzt das despektierliche Debakel für den deutschen Bauernstand ursächlich ein... // Hoffentlich gelingt es also über das Öko-Ausbausystem, Zielmarke 20 Prozent, hier im Vorfeld eindeutig Zeichen zu setzen und Grenzen frühzeitig abzustecken. Glaubhafte Visionen oder weit eher hehre Illusionen, weil auch im Ökobereich das Feld der wahren Profiteure schon eindeutig bestellt ist!? - Die aktuellen Neuwahlen in den unteren Hierarchien unserer berufsständischen Vertretung zeigen großflächig jene Not recht eindrucksvoll, dass der junge gebildete Nachwuchs auf den Höfen nicht mehr bereit zu sein scheint, innerhalb dieses narzisstisch archaischen Konstrukts sich systematisch verschleißen lassen zu müssen. Erkennt der DBV diese sehr eindeutigen Zeichen der Zeit!? // Selbst die katholische Kirche, die zeitversetzt ca. 20 Jahre richtungsweisend voranschreitet, widmet sich geistig kritisch hinterfragend verstärkt ihrer vollkommen unzeitgemäßen Zölibatspflicht. Sollten hier nicht bald progressive Fortschritte zu erkennen sein, schwindet deren Priesternachwuchs rasant dahin. - Mit solchen erheblichen strukturellen Nachwuchsproblemen sieht sich die LW schon heute nachhaltig konfrontiert. Ein dort eingefordertes Sklaventum der Neuzeit vertreibt unsere gut ausgebildete Jugend zusehends in die urbanen Zentren, wo sie mit offenen Armen empfangen werden. Zurück bleiben „mitmenschlich blutleere“ ländliche Wüsten, wo einzig die wegsterbenden Alten noch leidenschaftlich ihre Heimatgefühle leben möchten. // Wer beherrscht/belebt künftig unsere ländlichen Räume: Geldgorillas oder Menschen!?