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29.06.2016 | 12:11 | Deutscher Bauerntag 2016 
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Bauernpräsident Rukwied wiedergewählt

Berlin - Die Mitgliederversammlung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) hat den amtierenden Präsidenten Joachim Rukwied mit überzeugender Mehrheit wiedergewählt.

Joachim Rukwied
Der Deutsche Bauernverband (DBV) wird die kommenden vier Jahre weiterhin von Joachim Rukwied geführt. Mit 88,76 Prozent der abgegebenen Stimmen wurde der bisherige DBV-Präsident aus Eberstadt bei Heilbronn am Mittwoch beim Deutschen Bauerntag in Hannover im Amt bestätigt. (c) proplanta
Rukwied erhielt in Hannover in geheimer Wahl 521 der 587 abgegebenen Delegiertenstimmen der ordentlichen und assoziierten Mitglieder. Das entspricht 88,76 Prozent der Stimmen. Damit ist Rukwied für weitere vier Jahre DBV-Präsident.

Der 54-jährige Joachim Rukwied betreibt einen Ackerbaubetrieb mit Gemüse- und Weinbau in der Nähe von Heilbronn. Seit 2012 ist er Präsident des Deutschen Bauernverbandes und seit 2006 Präsident des Landesbauernverbandes Baden-Württemberg.

Ebenfalls mit großer Mehrheit hat die Mitgliederversammlung die DBV-Vizepräsidenten Werner Schwarz aus Schleswig-Holstein (95,71 Prozent der abgegebenen Delegiertenstimmen), Walter Heidl aus Bayern (92,75 Prozent) und Werner Hilse aus Niedersachsen (83,57 Prozent) wiedergewählt. Als neuen DBV-Vizepräsidenten wählten die Delegierten Wolfgang Vogel aus Sachsen (75,49 Prozent). 

Wolfgang Vogel wurde 1952 in Altenburg, Thüringen, geboren. Nach landwirtschaftlicher Berufsausbildung mit Abitur und anschließendem Studium an der Humboldt-Universität Berlin wurde der diplomierte Agraringenieur Vorsitzender der LPG Pflanzenproduktion Beiersdorf, Geschäftsführer der Bauernland GmbH Beiersdorf und schließlich Vorstandsvorsitzender des Mittelsächsischen Getreideerzeuger- und Absatzvereins. Seit 2007 ist der verheiratete zweifache Vater Präsident des Sächsischen Landesbauernverbandes.

Udo Folgart aus Brandenburg, der seit 2006 Vizepräsident des DBV war und von 2003 bis März 2016 Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg, trat nicht mehr zur Wiederwahl an. Folgart hat als „Milchbauernpräsident“ die Milchpolitik des DBV aktiv gestaltet und begleitet. Ebenso war er im Vorstand für die Angelegenheiten der neuen Bundesländer verantwortlich. Seit 2004 ist der Geschäftsführer der Agro-Glien GmbH im Landkreis Havelland Mitglied des Landtags Brandenburg. DBV-Präsident Rukwied dankte Udo Folgart für seinen langjährigen unermüdlichen Einsatz für die deutschen Bauern.

Präsident und Vizepräsidenten des DBV werden in der Mitgliederversammlung des Verbandes, die im Rahmen des Deutschen Bauerntages stattfand, von den knapp 600 Delegierten für 4 Jahre gewählt. Um gewählt zu werden, ist in geheimer Wahl die Mehrheit der abgegebenen Stimmen der Mitgliederversammlung notwendig.

Joachim Rukwied - «Herzenslandwirt» in politischer Mission



Wenn Joachim Rukwied über seinen Berufsstand spricht, redet er gern von «unseren Bauernfamilien». Und für die will er als Präsident des Deutschen Bauernverbands auch in den kommenden vier Jahren an diversen Fronten kämpfen. Beim Bauerntag in Hannover wurde der 54-Jährige am Mittwoch mit 88,76 Prozent bestätigt - etwas weniger als bei seiner ersten Wahl 2012 mit 95,4 Prozent. Damals war er zum Nachfolger des langjährigen Amtsinhabers Gerd Sonnleitner gekürt worden. Landesbauernpräsident in seiner Heimat Baden-Württemberg ist Rukwied bereits seit 2006.

Als oberster Landwirt der Republik ist der verheiratete Vater dreier Kinder bis auf weiteres zum Vollzeitpolitiker geworden. Rukwied steht zur Marktorientierung und zum umstrittenen Exportkurs der Branche und ficht dafür mit klarer Kante. «Die Landwirtschaft zu verdammen, ohne zu wissen, wie Landwirtschaft funktioniert, das ist inakzeptabel», kofferte er zurück, als Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter kürzlich von der Abschaffung der Massentierhaltung in 20 Jahren sprach.

Und dann ist da natürlich noch sein Hof in Eberstadt bei Heilbronn, den er nach dem Fachhochschul-Diplom 1994 von seinen Eltern übernahm. Auf 290 Hektar baut er Rot- und Weißkohl, Getreide, Mais, Raps und Zuckerrüben an, auch Wein gehört dazu. «Ich bin nach wie vor mit Herz und Seele Landwirt», sagt Rukwied. Zur praktischen Arbeit kommt er aber nur noch an Wochenenden. Dann geht es zum Beispiel mit seinem Betriebsleiter hinaus in die Bestände. Im August, wenn es politisch etwas ruhiger werden dürfte, könnte noch mehr drin sein. «Da werde ich das eine oder andere Mal wieder mit dem Mähdrescher fahren oder Getreide abfahren oder im Weinberg unterwegs sein.»
dbv/dpa
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Kommentare 
MilchbauerAusLeidenschaft schrieb am 07.07.2016 22:52 Uhrzustimmen(50) widersprechen(60)
Bei solchen "Wahlen" sind nur LinienTreue anwesend !!! Anders Denkende sind da erstens sowieso nicht geduldet oder sind schon lange nicht mehr beim "Bauernverband" ! Armer Bauernstand !!!!
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