«Der Tierschutz beginnt beim Tier - egal wie groß oder wie klein der Betrieb letztendlich auch ist», sagte
Aigner am Mittwoch im Bundestag. Untersuchungen zufolge würden in Großbetrieben weniger
Antibiotika verwendet als in mittleren Betrieben.
SPD und Grüne forderten bei der Aktuellen Stunde im
Bundestag hingegen eine Kehrtwende. «Wir müssen raus aus der industriellen Massentierhaltung», sagte der agrarpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Friedrich Ostendorff. Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach sagte, ohne massenhaften Antibiotika-Einsatz sei Massentierhaltung in der jetzigen Form gar nicht möglich.
Studien in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen hatten kürzlich gezeigt, dass bis zu 96 Prozent der Masttiere mit Antibiotika behandelt werden. Das kann letztlich auch für den Fleischesser zum Problem werden, denn die Aufnahme von zu viel Antibiotika über die Nahrung kann dazu führen, dass die Mittel beim Menschen im Ernstfall nicht mehr wirken.
Deshalb kündigte Aigner zum wiederholten Mal strengere Regeln für den Antibiotika-Einsatz an sowie erweiterte Befugnisse für die Überwachungsbehörden. Zugleich betonte die Ministerin aber die Verantwortung der Bundesländer: «Die Länder sind zuständig für die Kontrollen.»
SPD und Grüne warfen der Bundesregierung hingegen vor, sie verzichte auf die Möglichkeit, Gegenmaßnahmen auf Bundesebene zu ergreifen, etwa über das Arzneimittelgesetz. (dpa)