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06.03.2015 | 12:15 | Sofortprogramm 

Grüne: Höchste Zeit für Agrarwende

Berlin - Nach der Energiewende wollen die Grünen mit einer radikalen Agrarwende den Umbau der Landwirtschaft vorantreiben.

Agrarwende
Die Verbraucher hätten Missstände in der Landwirtschaft und Ernährungsbranche satt - sagen die Grünen. Und wollen das Höfesterben, den Antibiotika- und Gentechnik-Einsatz sowie die Massentierhaltung stoppen. Schwarz-Malerei sei das, sagt die Union. (c) Die Grünen
In ihrem Antrag «Für eine bäuerlich-ökologische Landwirtschaft und gutes Essen», der am Freitag im Bundestag beraten wurde, sprechen sich die Grünen auch für eine Haltungs-Kennzeichnung für Fleisch aus.

Äcker und Lebensmittel müssten komplett gentechnikfrei sein. Alle Menschen müssten die Möglichkeit haben, sich gesund zu ernähren. Die Bundesregierung wird zugleich aufgefordert, ein Konzept für eine Nährwertampel vorzulegen, die mit den Farben Grün, Gelb und Rot bei der Bewertung von Lebensmitteln einfache Orientierung gibt.

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter sagte, «es ist höchste Zeit für eine Agrarwende». Kleine und mittlere Betriebe müssten gestärkt, der Antibiotika-Einsatz auf das notwendige Maß begrenzt, der Tierschutz verbessert und gutes Schulessen für alle Kinder ermöglicht werden. Nach zehn Jahren Agrarpolitik unter CSU-Ministern stehe es schlecht um die Landwirtschaft: «Die Bilanz ist einfach grauenhaft.» Die Zahl der Bauernhöfe sei in dieser Zeit um 30 Prozent gesunken.

Die Sorge über Gentechnik und multiresistente Keime wachse, es fehle Klarheit über Herkunft und Qualität des Essens. Der Tierschutz werde der Industrie überlassen, der Gentechnik-Branche werde der rote Teppich ausgerollt. Immer mehr Bäuerinnen und Bauern müssten sich der Wachse-oder-Weiche-Logik beugen. Dabei habe es die große Koalition in der Hand, Fördergeld gerechter zu verteilen.

Die Agrar-Expertin der Union, Ingrid Pahlmann (CDU), warf den Grünen Schwarz-Weiß-Malerei, Diffamierung und Pauschalverurteilung vor. Kleine und mittlere Betriebe seien bereits bessergestellt. Nötig seien praxistaugliche Lösungen und kein blinder Aktionismus. Vielen Tieren gehe es heute in größeren Einheiten besser als früher in kleinen und dunklen Ställen. Viele Veränderungen - auch beim Einsatz von Antibiotika - seien bereits auf dem Weg gebracht. Ähnlich äußerte sich Wilhelm Priesmeier von der SPD. Die Grünen diskreditierten das Bild der Landwirtschaft. Eine Agrarwende sei bereits eingeleitet. (dpa)
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