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09.02.2017 | 17:14 | Bauernregeln-Kampagne 
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Hendricks lenkt ein: Dialog statt Bauernregeln

Berlin - Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat nach der massiven Kritik an ihren «neuen Bauernregeln» eingelenkt.

Bauernregeln-Kampagne
Mit spaßbetonten Sprüchen wollte Bundesumweltministerin Hendricks darauf hinweisen, was alles schlecht läuft in der deutschen Landwirtschaft. Einige Bauern fanden das nicht ganz so witzig. Mit ihnen fühlt Landwirtschaftsminister Schmidt. (c) ISN
Anstatt weiterhin mit frechen Sprüchen über Massentierhaltung und Überdüngung zu polarisieren, will die SPD-Politikerin in Zukunft mit Bauern und Verbrauchern einen «Dialog» zu Missständen im Agrarsektor führen. In einem Interview mit der «Rheinischen Post» (Freitag) entschuldigte sich die Ministerin. Hendricks sagte, einige Menschen hätten sich durch die Aufmachung der Kampagne persönlich angegriffen und in ihrer Berufsehre verletzt gefühlt, «das tut mir leid».

Ein Sprecher des Umweltministeriums sagte am Donnerstag, mit den «spielerisch-humorvollen «Bauernregeln»» sei es gelungen, die Aufmerksamkeit eines großen Teils der Öffentlichkeit für das Thema zu gewinnen. Jetzt komme das Ministerium aber zu seinem «Kernanliegen»: einen breiten Dialog darüber zu führen, wie Landwirtschaft und Naturschutz miteinander versöhnt werden könnten.

Für diesen «Dialog» soll bald eine neue Website (bmub.bund.de/dialog-landwirtschaft) online gehen. Nach Angaben des Sprechers sind außerdem Debatten in sozialen Medien und bei einer Reihe von Veranstaltungen mit Hendricks geplant. Weitere Plakate mit «Bauernregeln» soll es nicht geben.

Das Ministerium hatte in den vergangenen Tagen mit Sprüchen wie «Steht das Schwein auf einem Bein, ist der Schweinestall zu klein» oder «Haut Ackergift die Pflanzen um, bleiben auch die Vögel stumm» für Furore gesorgt. In der Union und bei vielen Landwirten kam die Kampagne gar nicht gut an. Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) legte der SPD-Ministerin den Rücktritt nahe. CSU-Chef Horst Seehofer und Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt forderten Hendricks auf, sich bei den Bauern zu entschuldigen.

«Ich kann doch nicht diejenigen zum Gespött machen, mit denen ich Veränderungen erreichen will», sagte Schmidt der «Mittelbayerischen Zeitung». Er begrüße es, dass Hendricks sich jetzt bei den Bauern entschuldigt habe.
dpa
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Kommentare 
Theodor Körner schrieb am 12.02.2017 07:39 Uhrzustimmen(40) widersprechen(61)
Hier geht es nicht um Kindergartenspielchen oder nur rudimentäre Kenntnisse im Verfassungsrecht. 1. Merkel hat als Kanzlerin die Richtlinienkompetenz. Sie hätte also als Kindergartenleitung einschreiten müssen. Tat sie nicht. 2. die sogenannten Christ-(sozialen) Demokraten bezeichnen sich immer nur als Vertreter des Bauernstands. Das stimmt. Aber nurn soweit, als sie Politik, Verband und Aufsichtsräte der die Preise in Ihrem Sinn festlegenden Handelsunternehmen besetzen. Die schmoren doch im eigenen Saft. Südzucker, BayWa usw. sind die die besten Beispiele für verbandsklüngel, 3. was hat Merkel bislang für die Bauern gemacht ? 4. was hat der DBV für die Familienbetriebe im Osten gemacht ? 5. Nichts. Im Gegenteil. Der sog. Bauernverband verhindert in Sachsen-Anhalt den Beschluss über ein neues Grundstücksverkehrsgesetz. ´Damit wird weiter sichergestellt, dass agrarfremde Spekulanten und die mittlerweile den Verband beherrschenden Holländer, gefördert mit Auswanderungshilfen aus NL, zu überteuerten Preisen LNF kaufen. Die Familienbetriebe und Wiedereinrichter gehen den Bach runter, 6. Wenn Mutti Merkel nur das für die Landwirtschaft getan hätte, was sie für die Arbeiter in den letzen vier Jahren umgesetzt hat, dann wäre manches leichter. 7. Als Reaktion auf die Abschottungspläne der USA, will Bundeskanzlerin Angela Merkel andere Handelsabkommen vorantreiben. Ein Beispiel dafür sind die südamerikanischen Mercosur-Länder. Merkel spricht dabei von einer „besonderen Sensibilität“ für den Agrarbereich. Topagrar.com - Lesen Sie mehr auf: https://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Merkel-will-weitere-Freihandelsabkommen-forcieren-7501423.html D.h. billigen Weizen, Mais und Soja aus Südamerika nach Deutschland
agricola pro agricolas schrieb am 10.02.2017 09:47 Uhrzustimmen(99) widersprechen(55)
Ich bin beileibe kein willenloser „Merkelversteher“. Wer aber die Erwartung hegt, dass unsere Kanzlerin sich publicityträchtig innerhalb ihrer eigenen Agenda in derartig belustigenden Kindergartenspielchen verliert, der hat eventuell ein völlig falsches und nicht unerheblich korrekturbedürftiges Politikverständnis. Wofür bezahlt man dann überhaupt noch mit wahrlich keinen Hungerlöhnen die „Kindergartenleiter“ in den entsprechenden Ressorts!? // Die wie aus der Pistole geschossen gekommene Idee von Herrn Agrarminister Hauk, die bereits gedruckten Plakate einzustampfen, ist vielleicht ein bisschen überstürzt gedacht. Wir Bauern sind schließlich zu „leiderprobten“ Sparfüchsen erzogen!: Könnte man nicht vielleicht diese PR-"Laichen" des BMUB in wenigstens sinnvoller Wertschöpfungsalternative unseren Faschingshochburgen überlassen, zum Nulltarif sodann um die eine oder andere Spitze ergänzt, dann doch der verschmitzte „Lacherkracher“ für uns Bauern, denen diese Kampagne ja schließlich unterhaltsam gewidmet war!? Unsere behäbig in Wallung geratenen Verbandsgranden dürfen nun jedenfalls erst einmal vor dem nächsten OKANCHEN ein gemütlich sorgenfreies Aussitzen rechtzeitig zu Beginn der 5. Jahreszeit gesichert wissen. ;)))! - ACHTUNG: Spass ist, wenn man trotzdem lacht!
Theodor Körner schrieb am 10.02.2017 05:45 Uhrzustimmen(70) widersprechen(52)
Und was hat Mutti Merkel gemacht ? Nichts ! Daher die neue Bauernregel: "Und dem Michel seine Kuh steht daneben und schau zu" Wer Bauern quält wird nicht gewählt. Bauer wehr DICH ! Im September wird gerntet. Es gibt Alternative
cource schrieb am 09.02.2017 17:44 Uhrzustimmen(68) widersprechen(64)
naja, vielleicht hat es ja doch etwas gebracht--auf jeden fall sind jetzt die fronten geklärt
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