Künast sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa): «Einen Plan für eine Änderung der Weltagrar- und Ernährungspolitik sucht man vergebens. Keine Änderung der Exportpolitik der EU oder der USA, keine Änderung ihrer Subventionspolitik gegenüber industrieller Landwirtschaft werden angeführt.»
Die ehemalige Bundesagrarministerin argumentierte weiter: «Ohne eine neue Politik gegenüber der globalen Lebensmittelindustrie, die auf billigste Rohstoffherstellung und Futtermittel setzt und dazu
Ackerland in den Entwicklungsländern benutzt, wird es keine erfolgreiche Hungerbekämpfung geben.» Das Recht auf Nahrung müsse endlich «ohne Hintertürchen umgesetzt werden».
Künast, die während ihrer Amtszeit als
Agrarministerin entscheidend an der Erarbeitung der inzwischen zehn Jahre alten UN-Leitlinien des «Rechts auf Nahrung» mitgewirkt hatte, gestand der Konferenz in Rom in einigen Punkten auch Erfolge zu. So sagte sie: «Gut, dass ... schon am ersten Konferenztag Beschlüsse zu stärkeren Maßnahmen gegen Hunger und Mangelernährung gefasst wurden. Gut auch, dass Fehlernährung und Fettleibigkeit in den Blick genommen wurden. Die gibt es mittlerweile auch in den wachsenden Mittelschichten der Entwicklungsländer.» (dpa)