Vor der öffentlichen Anhörung über mögliche gesundheitliche Auswirkungen des Pflanzenschutzmittels Glyphosat heute im Ernährungsausschuss des Bundestages erklärte Mortler, von den Grünen erwarte sie, dass sie die Aussage, das
BfR habe bei der Überprüfung des Pflanzenschutzmittels eine Gefährdung der Öffentlichkeit bewusst in Kauf genommen, zurücknähmen und sich entschuldigten.
Wer dem Bundesamt Manipulationen unterstelle, obwohl es lediglich eine Position vertreten habe, die bisher die Mehrheitsmeinung in der Wissenschaft gewesen sei, dem gehe „Ideologie über Erkenntnisgewinn“, so die Agrarsprecherin. Wenn der Verdacht aufkomme, ein so verbreitetes Pflanzenschutzmittel könne negative gesundheitliche Folgen haben, müsse dem mit aller Entschlossenheit nachgegangen werden, ohne Tabus, und auch ohne Vorfestlegungen.
Die Grünen-Abgeordneten Harald Ebner und Bärbel Höhn hatten zuvor ein Anwendungsmoratorium gefordert, solange Zweifel an der gesundheitlichen Unbedenklichkeit des Wirkstoffes bestünden. Sie warfen dem BfR vor, für die anstehende EU-Neuzulassung „offenbar systematisch“ eine Vielzahl von Studien nicht berücksichtigt oder als nicht relevant abgetan zu haben., insbesondere solche, die Glyphosat eine krebsverursachende Wirkung bei Menschen bescheinigten. (AgE)