Experten aus den EU-Staaten debattierten zwar am Mittwoch in Brüssel über den Vorschlag der EU-Kommission, die Lizenz zu verlängern. Sie legten sich aber noch nicht fest, wie eine Kommissionssprecherin bestätigte.
Glyphosat wird auch auf deutschen Feldern breit eingesetzt. Die Chemikalie stand im Verdacht, Krebs zu verursachen. Nach einer Studie der europäischen Chemikalienagentur Echa hält die
EU-Kommission den Krebsverdacht jedoch für ausgeräumt und die Substanz für sicher.
Wie Deutschland dazu steht, ist offen. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (
SPD) bekräftigte am Mittwoch im Hessischen Rundfunk ihr Nein zu
Glyphosat, weil es Nahrungsnetze und die biologische Vielfalt schädige.
Agrarminister Christian Schmidt (CSU) ist für eine weitere Zulassung. Die Entscheidung fällt wahrscheinlich erst nach der
Bundestagswahl unter dann womöglich anderen politischen Vorzeichen.
Die Grünen lehnen die Verlängerung ab und verwiesen darauf, dass Frankreich Nein sagen wolle. Die Bundesregierung müsse ihrer Verantwortung gerecht werden und die weitere Zulassung stoppen, erklärte Fraktionschef Anton Hofreiter. Ein Sprecher der EU-Vertretung Frankreichs in Brüssel betonte allerdings, dass auch sein Land noch keine feste Position habe. Die Entscheidung falle erst nach der Sommerpause, sagte er.
Die Zulassung läuft zum Jahresende aus. Ohne Mehrheit in dem zuständigen Expertengremium käme es wohl nicht zur Verlängerung, denn die Kommission will diese Verantwortung nicht alleine tragen.