So sei durch den mit zwei Milliarden Euro geförderten Bau neuer Kläranlagen in Mecklenburg-Vorpommern seit 1990 der Phosphoreintrag aus Abwässern um 95 und der Stickstoffeintrag um 90 Prozent gesenkt worden. Bei Betrachtung aller Quellen betrage die Minderung bei Phosphor 70 und bei Stickstoff gar nur 25 Prozent.
«Das liegt insbesondere beim Stickstoff an den immer noch zu hohen diffusen Einträgen aus der Fläche», stellte
Backhaus am Donnerstag im Landtag fest. Die Landesregierung wurde vom Parlament aufgefordert, im 2013 vorzulegenden Ostsee-Bericht ihre Pläne zur weiteren Verringerung der Nährstoffeinträge zu konkretisieren.
Das empfindliches Ökosystem der Ostsee werde durch die Einwirkung des Menschen zunehmend in seiner Balance gestört, erklärte Backhaus. Schwerwiegendstes Problem bleibe die fortschreitende Eutrophierung. Folgen dieser Überdüngung seien extreme Algen- und Blaualgen-Blüten, ein hoher Trübungsgrad des Wassers und in der Folge sauerstofffreie Zonen am Meeresboden bis hin zum Absterben der Bodenflora und zum Fischsterben.
«Unser gemeinsames Ziel muss es sein, die diffusen Nährstoffeinträge in die Gewässer deutlich zu senken», sagte Backhaus. Der Minister verwies auf den HELCOM-Aktionsplan der Ostseeanrainer von 2007, mit dessen Hilfe die Nährstoffkonzentrationen auf «ein akzeptables Niveau zurückgeführt werden» solle. (dpa/mv)