«Nur so kommen wir schwarzen Schafen auf die Spur, die rücksichtslos die Felder überdüngen und damit die Gewässer schädigen», sagte Meyer am Mittwoch in Hannover. Er ist derzeit Vorsitzender der Agrarministerkonferenz.
Das Bundeskabinett befasste sich am Mittwoch mit der neuen
Düngeverordnung, am Donnerstag soll der
Bundestag das Düngegesetz beschließen. In der Neuregelung sind unter anderem Obergrenzen für die
Stickstoffdüngung in Gebieten mit kritischen Werten geplant.
Übermäßiger Einsatz von
Gülle und stickstoffhaltigem Dünger gilt als Hauptursache für zu hohe Nitratwerte im Grundwasser. Dies ist in Niedersachsen vor allem in den Kreisen Cloppenburg und Vechta ein Problem.
Künftig soll präzise erfasst werden, welche Mengen Gülle, Gärreste, Mist und Kot von landwirtschaftlichen Betrieben abgegeben und genutzt werden. Meyer hob hervor, dass dabei zwischen Groß- und Kleinbetrieben stark unterschieden werden soll. So müssen die Großbetriebe mit hohem Viehbestand bereits ab Januar 2018 die sogenannte Stoffstrombilanz vorlegen - laut Meyer betrifft dies etwa zehn Prozent der niedersächsischen Agrarbetriebe.
Alle anderen müssten die Bilanz erst ab 2023 erstellen. Eine Ausnahme gilt für kleine Höfe mit wenig Vieh. «Wir gehen davon aus, dass 30 Prozent der Höfe unterhalb der Bagatellgrenze liegen werden», sagte Meyer.
Mehrkosten für das Verbringen ungenutzter Gülle würden vor allem für die großen, flächenlosen Viehhaltungsbetriebe entstehen. «Ich rechne mit einer Anpassung der Tierbestände in einigen Regionen», sagte Meyer.
Auch Umweltminister Stefan Wenzel sieht beim Thema Dünger akuten Handlungsbedarf. «Auf mehr als der Hälfte der Landesfläche ist zuviel Nitrat im Grundwasser», sagte Wenzel beim niedersächsischen Grundwasserkolloqium in Braunschweig. Doch der größte Teil des Trinkwassers werde aus Grundwasser gewonnen. Daher brauche man klare Leitplanken im Düngegesetz des Bundes und ein besseres Wassergesetz im Land. Nur so könne der Nitratüberschuss erfolgreich bekämpft werden.