(c) proplanta Mit dem Angebot sollte versucht werden, einen Anreiz für einen Umzug in nächstgelegene größere Orte zu geben, sagte der Vorstand des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung der «Märkischen Oderzeitung» (Montag). Damit könnte auf die steigenden Kosten für die Versorgung dünn besiedelter Gebiete reagiert werden.
Klingholz hatte seine Vorstellungen bereits in einer Enquete-Kommission des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern erläutert. Dort waren sie auf teilweise heftige Kritik gestoßen.
Auch im Potsdamer Infrastrukturministerium hält man den Vorschlag für «grotesk». «Der Nordosten des Landes wurde schon mehrfach aufgegeben und hat sich immer wieder nach vorne entwickelt», sagte Ministeriumssprecher Jens-Uwe Schade. So musste etwa im Amt Gartz wegen zahlreicher Zuwanderer aus Polen sogar eine neue Kita gebaut werden.
Andere Gemeinden könnten sich mit Landwirtschaft oder Tourismus eigene Strukturen bewahren. «Und wenn Grundstücke frei werden, werden sie oft von Berlinern oder Hamburgern als Ferienwohnsitz genutzt», sagte Schade. Auch zahlreiche Kreative zögen als «Raumpioniere» mit ihren Studios in diese Gemeinden.
Auch Projektleiter Manfred Kühn vom Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS) in Erkner hält den Vorschlag für unrealistisch. «Es ist weder sinnvoll noch bezahlbar, dass der Staat solch einen Wegzug auch noch finanziell fördert», sagte Kühn der Nachrichtenagentur dpa.
«Eine systematische Absiedlung ist auch gar nicht möglich, weil man niemanden zwingen kann, seine Immobilie zu verlassen.» (dpa/bb)
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