Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse
Aigner (CSU) sagte am Mittwoch in Berlin, Deutschland unterstütze die grundsätzliche Ausrichtung. In Bezug auf die Maßnahmen seien aber noch entscheidende Fragen offen. Die angestrebte stärkere Bindung der Direktzahlungen an Umweltauflagen müsse praktikabel sein und dürfe den Verlust nutzbarer Flächen nicht verschärfen. Die vorgesehene Kappung der Mittel für Großbauern dürfte kaum Auswirkungen haben. Betroffen wären nur wenige Großbetriebe in Ostdeutschland, die sich jedoch aufspalten könnten.
Der Deutsche
Bauernverband kritisierte die Brüsseler Vorschläge. Eine durch Umweltauflagen drohende Stilllegung von 600.000 Hektar in Deutschland sei «nicht nur ökonomischer Unsinn, sondern auch ökologisch ohne Ziel». Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (
BUND) sprach dagegen von einem zu zaghaften Schritt. «Die grobe Richtung stimmt, aber die vorgeschlagenen Maßnahmen reichen nicht aus, um die Umweltsituation nachhaltig zu verbessern.»
SPD-Fraktionsvize Ulrich Kelber kritisierte, statt zielgenau in die Wirtschaftskraft der ländlichen Räume, Qualität der Lebensmittel und Boden- und Gewässerschutz zu investieren, würden Subventionen weiter per Gießkannenprinzip verteilt. Für die Unionsfraktion lehnte der Agrarexperte Franz-Josef Holzenkamp die Pläne der Kommission ab. Der Ansatz, Zahlungen an weitere Bedingungen zu knüpfen, gehe völlig an Herausforderungen wie der Sicherung der
Welternährung vorbei. Die FDP-Agrarpolitikerin Christel Happach-Kasan lehnte eine Deckelung der Zahlungen für Großbetriebe ab. «Dadurch wären insbesondere Betriebe in den neuen Bundesländern betroffen.» (dpa)