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02.10.2015 | 06:26 | Schweinemarkt 2015 

Agrarmarkt aktuell: Schweinepreise leiden unter schwächelndem Konsum

Schwäbisch Gmünd - Die Entwicklung am Schlachtschweinemarkt ist seit Ende Juni von einem schwächelnden Konsum (Nachfrage der privaten Haushalte) durch die Ferienzeit in Deutschland, gekennzeichnet.

Schweinepreise 2015
(c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Immer wieder wurden Versuche der grünen Seite, den Vereinigungspreis anzuheben, von der roten Seite mit Hauspreisen beantwortet und mit dem Hinweis auf unbefriedigende Fleischgeschäfte ausgebremst. Selbst die Hitze im Juli und August, die die Schweine langsamer wachsen ließ und das Angebot begrenzte, reichte nicht für eine nachhaltige und für die Jahreszeit typische Preisbefestigung.

Erst Ende August konnte am Schlachtschweinemarkt eine Entspannung festgestellt werden. Die Nachfrage seitens der Schlachtunternehmen konnte im September in Süddeutschland teils nicht vollständig gedeckt werden. Mit der steigenden Nachfrage stiegen auch die Preise bis Ende September auf 1,48 €/kg SG (minus 12 ct/kg SG gg. Vorjahr) an.

Bei deutlich zunehmenden Stückzahlen mit zunehmenden Schlachtgewichten kommt es am Schlachtschweinemarkt derzeit vor allem in Norddeutschland zu einem Angebotsdruck mit Überhängen. Im Süden Deutschlands ist der Markt noch ausgeglichen. Jedoch werden aus Angst vor weiter sinkenden Preisen einige Schweinepartien vorgezogen, was die Angebotsmenge wiederum erhöht.

Angesichts der Drohungen der maßgeblichen Schlachtunternehmen mit Hauspreisen, musste in KW 39 der Vereinigungspreis um 6 ct/kg auf 1,42 €/kg SG zurück genommen werden. Für KW 41 wird aufgrund des unveränderten Vereinigungspreises einer Preisstabilisierung erwartet.

Ein Grund für den Preisdruck ist auch die zunehmende Zahl der Schlachtschweine in den USA. Dort wurden 24,1 Mio. Schweine gezählt, +8,7 % gg. dem Vj.. Nach Angaben der USDA sollen die Schlachtschweine auf dem heimischen Markt bleiben, da der Pro-Kopf-Verbrauch ebenfalls ansteigt. Aber auch die EU-weit steigende Angebotsmenge an schlachtreifen Schweinen, bei einer verminderten Nachfrage in einigen Ländern lassen nichts Gutes für den Schlachtschweinepreis erwarten. In den ersten 7 Monaten lagen die Schlachtungen um 3,3 % höher, für den Rest des Jahres wird von der EU-Kommission ein Plus von rund +2 % gesehen. Bis KW 39 wurden von den deutschen meldepflichtigen Betrieben 37,1 Mio. Schweine (S-P) (+1,6 % gg. Vj.) geschlachtet.

Die europäischen Exporte an Schweinefleisch lagen bis Juli 2015 bei 1,7 Mio. t (+4,9 % zum Vj.). Steigerungen im Vergleich zum Vorjahr waren bei den Ausfuhrmengen nach China (+43 %), Südkorea (+31 %) und Australien (+30 %) zu verzeichnen. Russland, das 2013 noch 24 % der europäischen Schweinefleischexporte abnahm, liegt nur noch bei einem Anteil von 0,5 %.

Bio-Schlachtschweine (HKl. E) kosteten im August 3,53 €/kg SG (+7 ct/kg gg. Vormonat).

Quelle: LEL Schwäbisch Gmünd
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