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22.12.2013 | 06:50 | Rohstoffgeschäft 

Agrarspekulationen: Deutsche-Bank-Chefs gehen auf Kritiker zu

Berlin/Frankfurt - Im Streit um Agrarspekulationen geht die Deutsche Bank auf ihre Kritiker zu.

Agrarspekulationen
(c) proplanta
Die beiden Bankchefs Jürgen Fitschen und Anshu Jain kündigten in der «Süddeutschen Zeitung» (Samstag) eine Konferenz für das kommende Jahr an, um mit ihnen über das Thema zu sprechen. Einen konkreten Termin für das Treffen nannte die Bank am Sonntag auf dpa-Anfrage nicht. «Es ist populär zu sagen, dass die Banken zum Hunger in der Welt beitragen. Aber das stimmt einfach nicht», sagte Fitschen dem Blatt.

Vielmehr helfe man Bauern in Schwellenländern überleben zu können, «weil sie mit festen Preise für ihre Ernten rechnen können». Weiter betonte der Banker: «Wenn uns jemand logisch nachweisen könnte, dass dieses Geschäft schädlich ist, dann würden wir von heute auf morgen aussteigen.»

Die Deutsche Bank hatte erst Anfang Dezember angekündigt, sich aus Teilen des Rohstoffgeschäfts zurückziehen zu wollen. An den umstrittenen Spekulationsgeschäften im Rohstoffbereich will der deutsche Branchenprimus jedoch festhalten, ebenso wie am Handel mit Edelmetallen. Kritiker sehen die Finanzprodukte zur künftigen Preisentwicklung der Rohstoffe (Futures) als einen Auslöser für spekulative Preisspitzen bei Lebensmitteln. Befürworter betonen hingegen die Funktion der Papiere zur Preissicherung.

Kritik an Deutschlands größter Bank hält Co-Chef Jain insgesamt für berechtigt. «Wir werden zu Recht kritisiert. Das heißt nicht, dass ich mit jedem Kommentar über uns einverstanden wäre.» Die Kritik sei nachvollziehbar. «Es ist an uns zu zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg Fortschritte machen», so Jain weiter. Er betonte, dass die Bank den Kulturwandel in der Branche anführe.

Die größten Gewinnchancen für ihr Institut sehen die beiden Vorstandschefs im kommenden Jahr in der Vermögensverwaltung. «Da sind wir am optimistischsten. Seit dieser Bereich völlig neu strukturiert wurde, sehen wir enormes Wachstum, und wir sind zuversichtlich, dass dieser Trend nächstes Jahr weiter gehen wird», sagte Jain der «SZ» weiter.

Auch für das Privatkundengeschäft zeigte er sich optimistisch. Die Integration der Postbank laufe hervorragend. Ebenso laufe das Mittelstandsprojekt gut an. In diesem Jahr hätten viele Mitarbeiter von der Investmentbank in den Privatkundenbereich gewechselt. «Diese Anstrengungen werden sich bereits 2014 auszahlen», so Jain. Die größte Gefahr für die Weltkonjunktur liegt nach seinen Worten im kommenden Jahr im Ausstieg der amerikanischen Notenbank aus der lockeren Geldpolitik. (dpa)
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