Dies geht aus einer kürzlich veröffentlichten Prognose zur Entwicklung des EU-Milchmarktes bis zum Jahr 2024 hervor. Demnach soll die Kuhmilcherzeugung in der Gemeinschaft nach dem Ende des Quotensystems bis 2024 um etwa 10,5 Mio. t oder knapp 7 % auf fast 167 Mio. t anwachsen. Expansive Tendenzen der
Milchproduktion werden dabei mit einem Plus von 10,0 Mio t in erster Linie in der „alten EU-15“ erwartet, während der Rohstoffanfall in den seit 2004 beigetretenen Mitgliedstaaten der Vorhersage zufolge nur um 0,5 Mio. t zunehmen wird.
Allerdings soll in der EU-13 zukünftig ein größerer Teil der Produktion nicht auf den Höfen verbraucht, sondern an die Milchverarbeiter geliefert werden, so dass der Rohstoffeingang bei den dortigen Molkereien 2024 um etwa 2 Mio. t größer als 2014 ausfallen dürfte.
Eine steigende Milcherzeugung in der EU-28 ist laut Vorausschau insbesondere in Regionen mit vergleichsweise geringen Produktionskosten zu erwarten, in denen die Bauern und Verarbeiter bereits in höhere Kapazitäten investiert haben. Dazu zählt die Kommission Deutschland, Frankreich, Dänemark, die Niederlande, Irland, Großbritannien und Polen.
Der Produktionsanstieg in der Gemeinschaft soll der Studie zufolge bei wieder rückläufigen Beständen ausschließlich aus der höheren
Milchleistung je Tier resultieren. Gut 7.500 kg Milch soll eine EU-Kuh 2024 im Schnitt produzieren, das wären rund 860 kg oder 13 % mehr als 2014.
Bezüglich der
Erzeugerpreise für Milch gehen die Analysten davon aus, dass das Hochpreisniveau von voraussichtlich 369 Euro/100 kg im Jahresmittel 2014 in Zukunft nicht mehr erreicht wird. Nach einem deutlichen Absinken auf 331 Euro/100 kg Milch im kommenden Jahr soll sich der Milchpreis nach einem Anstieg ab 2020 auf einem Niveau von etwa 350 Euro/100 kg einpendeln. (AgE)