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23.06.2017 | 17:40 | Sturmtief Paul 

Helfer räumen Unwetterschäden auf - Wochenende wird kühler

Hannover - Nach den schweren Unwettern über Niedersachsen haben Einsatzkräfte und Helfer am Tag danach die Schäden beseitigt.

Unwetterschäden 2017
Auch am Freitag mussten die Einsatzkräfte in Niedersachsen noch Sturmschäden beseitigen. Feuerwehren räumten umgestürzte Bäume weg und pumpten Wasser ab. Nach den heftigen Unwettern wird es am Wochenende wechselhaft und deutlich kühler. (c) proplanta
Der massiv behinderte Bahnverkehr rollte auf den meisten Verbindungen wieder an. Allein in Hannover war die Feuerwehr in der Nacht zu mehr als 500 Einsätzen ausgerückt. Am Freitagvormittag kamen noch einmal knapp 100 Einsätze dazu. Auch in anderen Landesteilen machten umgestürzte Bäume auf Straßen und Bahnschienen, überflutete Keller und Straßen sowie andere Notlagen den Helfern viel Arbeit. Zwei Menschen kamen ums Leben.

Ein 50-Jähriger war am Donnerstag bei Uelzen in seinem Auto auf einem Parkplatz von einer herabstürzenden Eiche erschlagen worden. Im Kreis Gifhorn starb eine 83-Jährige, nachdem sie mit ihrem Auto durch das Geäst eines umgestürzten Baumes gefahren war.

Die Bahnstrecke Hamburg-Hannover wurde gegen Mittag wieder frei gegeben, teilte die Bahn mit. Nur einzelne ICE-Züge wurden noch umgeleitet. In der Nacht hatten nach Angaben der Feuerwehr 800 gestrandete Reisende in Hannover zwei bereitgestellte Hotelzüge genutzt. Das Rote Kreuz kümmerte sich bis zum späten Abend um rund 1.000 Fahrgäste in Bienenbüttel. Im Uelzener Bahnhof wurden mehrere tausend Reisende mit Getränken und Snacks versorgt.

Mehr als 60.000 Liter Wasser musste die Feuerwehr am Hauptbahnhof Hannover aus einem Versorgungsschacht abpumpen. In einer Kinderklinik wurde ein OP-Bereich überflutet. In der Staatsoper musste die Vorstellung wegen eindringenden Wassers abgebrochen werden. «Passenderweise wurde das Stück 'Die Macht des Schicksals' aufgeführt», sagte Pressesprecher Olaf Roth am Freitag.

Nach dem kurzen aber heftigen Unwetter beim «Hurricane»-Festival in Scheeßel zog am späten Donnerstagabend ein weiteres Gewitter über das Konzertgelände, das aber kaum Schaden anrichtete. Obwohl der Veranstalter die Gäste gebeten hatte, erst am Freitag anzureisen, waren bereits am Donnerstagabend etwa 50.000 Besucher auf das Gelände gekommen. Insgesamt werden am Wochenende rund 80.000 Gäste erwartet.

Im Kreis Stade wurde die historische Windmühle «Venti Amica» schwer beschädigt. Der Sturm hatte auf die Flügel der Mühle gedrückt, das gesamte Flügelkreuz wurde aus der Verankerung gerissen. Die vier Flügel der denkmalgeschützten Galerieholländermühle mussten abgenommen werden, für die Bergung waren drei Kräne in Einsatz.

Die Forstämter warnten auch nach dem Unwetter vor dem Betreten der Wälder. Überall seien Bäume umgestürzt und auch weiterhin könnten lose Äste herabfallen.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) zeigte sich betroffen von den Todesfällen im Zusammenhang mit dem Unwetter. «Das ist ein weiterer Beleg dafür, dass wir uns auf Klimaveränderungen einstellen müssen, und dass wir gut beraten sind, mit dem Klimaschutz nicht nachzulassen, sondern ihn konsequent fortsetzen», sagte Weil dem Radiosender Antenne Niedersachsen.

Zum Wochenende zieht feuchte und kühle Atlantikluft nach Niedersachsen. «Es wird wechselhaft, die hohen sommerlichen Temperaturen sind passé», sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Freitag. Es gibt viele Wolken, immer wieder Regen und einen frischen Südwestwind.
dpa/lni
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