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13.09.2017 | 13:50 | Bodenmarkt 

Kauf- und Pachtpreise seit 2006 kräftig gestiegen

Berlin - Die Kaufpreise für landwirtschaftlich genutzte Flächen (LF) haben sich in den vergangenen zehn Jahren in Ostdeutschland zum Teil mehr als vervierfacht, liegen aber nach wie vor unter dem Durchschnitt im Bundesgebiet.

Bodenpreise 2017
(c) proplanta
Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor. An der Spitze rangiert demnach Mecklenburg-Vorpommern. Dort überschritten die Kaufpreise zuletzt deutlich die Marke von 20.000 Euro/ha, nachdem 2006 noch rund 4.600 Euro/ha gezahlt werden musste. Am zweitteuersten ist Agrarland in Sachsen-Anhalt mit 15.680 Euro/ha im Jahr 2016. Das bedeutet eine Verdreifachung gegenüber 2006.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Pachtpreisen. Auch hier verzeichnet die Bundesregierung vor allem im Osten einen deutlichen Anstieg. Dennoch erreicht das dortige Preisniveau nach wie vor nicht den Bundesdurchschnitt. Am höchsten sind die Pachten in Sachsen-Anhalt. Das gilt sowohl für die Bestandspachten mit 278 Euro/ha LF als auch bei Neupachten mit 345 Euro/ha im Jahr 2016. In Ostdeutschland lag das durchschnittliche Jahrespachtentgelt je Hektar LF bei 203 Euro, im Bundesgebiet bei 288 Euro. Für Neupachten musste im Osten im Schnitt 242 Euro/ha gezahlt werden, in Deutschland insgesamt 385 Euro/ha.

Der agrarpolitische Sprecher der grünen Bundestagsfraktion, Friedrich Ostendorff, wertete den Preisanstieg auf den landwirtschaftlichen Boden- und Pachtmarkt als „Desaster für die bäuerliche Landwirtschaft“ und forderte eine Kehrtwende in der Bodenmarkt- und Agrarpolitik.

Erneut bezichtigte der Grünen-Politiker die Bodenverwertungs- und -verwaltungsgesellschaft (BVVG) der Preistreiberei und verlangte einen Verkaufsstopp. Die noch verbliebenen Flächen müssten für bäuerliche Betriebe, Betriebsneugründungen und mehr Ökologie zur Verfügung stehen.
AgE
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