Der anspruchsvolle Kunde der Zukunft werde als «Omni-Shopper» Online- und Offline-Einkaufskanäle kombinieren, erwarte jederzeit überall einkaufen zu können und beliefert zu werden. Für die Zustellung würden auch bereits kleine Roboterfahrzeuge in ersten Pilotverfahren getestet.
«Die Digitalisierung bedeutet aber nicht das Ende des Supermarktes», sagte Rausch vor der weltgrößten Ernährungsmesse Anuga. Das laufende Jahr verlief positiv für
Ernährungsindustrie und Lebensmittel-Einzelhandel. Der Verbraucher zahlte laut BVLH im vergangenen August im
Schnitt drei Prozent mehr für
Lebensmittel als ein Jahr zuvor.
Für die Hersteller bleibe der Export Wachstumsmotor, schilderte die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie. Im ersten Halbjahr gab es ein nominales Plus von 5,7 Prozent auf 87,2 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Laut
BVE kommen jährlich 40.000 neue Produkte auf den Markt, aber nur gut 13.000 halten sich länger als zwei Jahre. Die Ernährungsindustrie ist mit mehr als 580.000 Beschäftigten in rund 5.900 Betrieben drittgrößter Industriezweig in Deutschland.
Auch der Handel zeigte sich zufrieden. Der BVLH rechnet 2017 mit einem Gesamterlös von 243 Milliarden - eine nominale Steigerung von rund 4 Prozent. Vor allem die
Discounter legten zu, gefolgt von den Supermärkten. Ob es auch 2018 bei steigenden Verbraucherpreisen bleibe, lasse sich noch nicht absehen, meinte Rausch. Vor allem Milchprodukte sind binnen eines Jahres bis August 2017 teurer geworden, Butter sogar um 60 Prozent. Grund: Die weltweite Nachfrage - stark auch aus China - wächst, das Milchmengenangebot in Deutschland oder der EU ist aber gesunken.
Zu der alle zwei Jahre stattfindenden «Anuga» erwartet die Koelnmesse diesmal vom 7. bis 11. Oktober einen Rekord von 7.400 Anbietern aus 104 Ländern. Indien ist 2017 Partnerland.