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14.11.2011 | 07:00 | Marktbericht Ost 

Marktinformation Ost: Düngemittelpreise im November 2011

Rostock - Die Situation auf dem Düngermittelmarkt hat sich im Vergleich zum Vormonat nicht wesentlich geändert. Die Preise tendieren auf hohem Niveau überwiegend seitwärts.

Marktberichte Ost
(c) MIO
Die weltweite Nachfrage läßt nicht nach. Preissenkungen sind bislang nicht in Sicht. Global wird das Preisniveau zumindest bei Stickstoffdüngern eher anziehen, behaupten Marktexperten.

Die Händler in den ostdeutschen Bundesländern berichten fast übereinstimmend von sehr geringen Umsätzen. Nur einige wenige können aktuell getätigte Kontraktabschlüsse für das Frühjar verzeichnen. Viele Erzeugergemeinschaften und Genossenschaften haben zwar bereits im späten Frühjahr zu günstigen Konditionen Stickstoff für die 1. und teilweise auch 2. N-Gabe für das Frühjahr 2012 geordert, aber der Anteil nicht versorgter Bauern scheint doch ungewöhnlich hoch in diesem Jahr. Die Umsatzmengen der Produzenten und Händler sind zu gering. Bislang wurden nur Teilmengen geordert. So befürchten nicht wenige Händler und auch Produzenten Lieferengpässe im zeitigen Frühjahr.

Aus Erfahrung aus dem Frühjahr 2009, als die Stickstoffpreise purzelten, lagern viele Handelshäuser kaum noch ungebundende Ware ein. Das Risiko ist zu groß. So muss bei zunehmender Nachfrage im neuen Jahr erst Ware geordert werden. Insbesondere bei ungünstigen Witterungsbedingungen muss mit logistischen Problemen und eingeschränkter Frachtkapazität gerechnet werden. Die Versorgung wird so nicht immer zeitnah erfolgen können. Das kann je nach Befahrbarkeit der Böden für manch einen Landwirt bitteres Warten bedeuten.

Das Produktionsvolumen aus Piesteritz ist aufgrund zweimonatiger Generalreparatur reduziert. Wer geringere Ansprüche an die Qualität stellt, kann zur Zeit preiswerten Harnstoff aus Polen oder auch KAS aus der Ukraine bekommen. Für deutschen Kalkammonsalpeter ist vorerst keine Preissenkung zu erwarten. Eine Preiserhöhung des Düngemittelherstellers "Yara" ist im Dezember nicht auszuschließen. Die in Deutschland unverkäuflichen Mengen können bislang auf dem Weltmarkt ( Kanada, Brasilien) gut veräußert werden.

Die Kaufzurückhaltung der Landwirte beruht auf den hohen Düngemittelpreisen bei gesunkenem Getreidepreisniveau. Die anhaltende Eurokrise sorgt für Unsicherheit. Auch der November 2010 war von geringem Kaufinteresse der Landwirte geprägt. Die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise stiegen damals weltweit an bei gleichzeitigem Anstieg der Düngermittelpreise. Die Erzeugerpreise für Brotweizen lagen im Durchnschnitt der ostdeutschen Bundesländer im November 2010 bei 200€/t, derzeit liegt das Preisniveau bei ca. 170 €/t, also ca. 30 € niedriger. Umgekehrt ist die Situation beim Raps. Im November 2010 lag der ostdeutsche Erzeugerpreis bei ca. 400 €/t, momentan liegt dieser bei 430 €/t, also 30 € höher. Die Körnermaispreise waren 2010 um etwa 20 € höher.

Die Preise für KAS hatten im November 2010 in Ostdeutschland ein Preisniveau von ca. 255 €/t frei Hof erreicht. Aktuell liegt der KAS-Preis in dieser Region bei 295 €/t frei Hof, also um 40 € höher (+15%). Gekörnter Harnstoff wurde im November 2010 auf ostdeutschem Gebiet im Durchschnitt für 335 €/t frei Hof verkauft, jetzt liegen die Preise bei 425 €/t frei Hof, d.h. eine Erhöhung um 90 €/t (+27%). Kornkali kostete 240 €/t frei Hof, momentan liegen die Preise bei 280 €/t (+17%). Im Frühjahr 2011 waren die KAS - Nachbezüge häufig teurer als erhofft. Im Februar näherten sich die KAS -Preise den 300 €/t frei Hof.

Für Kornkali ist bis April 2012 mit keinen Preiserhöhungen über die Lagerpauschale (+ 2 €/Monat) hinaus zu rechnen. So wird dann auch verstärkt bei Verfügbarkeit Kali vom Handel geordert. So lassen sich vorhersehbare Arbeitsspitzen im Frühjahr etwas mildern. Das Preisniveau für 60er Kali und Patentkali bleibt ebenfalls stabil. Die Kieseritpreise sind fest. Das Preisniveau für Phosphatdünger tendiert weiterhin hoch.


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Düngemittelpreise im November 2011
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