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03.05.2016 | 02:51 | Milchmarkt 2016 
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Preise für Milch und Butter stürzen ins Bodenlose

Essen / Mülheim - Die Preise für Milch, Butter und Sahne sind wieder kräftig gefallen. Gleich mehrere Lebensmittelhändler setzten am Montag bei Milchprodukten den Rotstift an.

Weiterer Milchpreisverfall
(c) proplanta
Gleich mehrere Lebensmittelhändler setzten am Montag bei Milchprodukten den Rotstift an.

Der Discount-Marktführer Aldi und sein kleinerer Konkurrent Norma senkten die Preise für einen Liter frische Vollmilch von 59 auf 46 Cent - ein Preisabschlag von fast 25 Prozent. Das 250-Gramm-Paket Butter verbilligte sich von 75 auf 70 Cent. Auch Schlagsahne, Kondensmilch, Kräuterquark und Joghurt wurden günstiger.

Vor allem der Schritt von Aldi ist wichtig: Denn Preissenkungen des Discount-Marktführers haben in der Regel Auswirkungen auf den gesamten Handel. Viele Wettbewerber orientieren sich im Preiseinstiegsbereich an der Nummer eins unter den Billiganbietern. Erst vor wenigen Wochen hatten Bauern auf zahlreichen Protestaktionen gegen die Niedrigpreise im Handel demonstriert.

Aldi Nord begründete die Rotstiftaktion mit dem Überangebot auf dem weltweiten Milchmarkt. Die Molkereien hätten deshalb die Milch billiger angeboten, und es gehöre zu den Grundsätzen der Preispolitik des Unternehmens, günstigere Einkaufspreise an die Verbraucher weiterzugeben. Der Lebensmitteleinzelhandel sei nicht für das aktuelle Überangebot an Rohmilch verantwortlich
dpa
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cource schrieb am 04.05.2016 19:50 Uhrzustimmen(146) widersprechen(139)
mit dem seßhaftwerden der ursprünglichen nomaden wurde der grundstein gelegt für alles biblische leid, nur jesus hat die gier und selbstausbeutung der Bauern/Schinderseelen und der heutigen lohnsklaven durchschaut und wurde deswegen von der heerschenden klasse ermordet--befreit euch von der sinnlosen überproduktion/überernährung und dem damit in verbindung stehenden leid/krankheit und vorzeitigem ableben
florifcb0815 schrieb am 04.05.2016 11:21 Uhrzustimmen(152) widersprechen(113)
Nana, "Agrarexperte", so nun auch wieder nicht. Sie sind garantiert nicht, was Sie mit Ihrem Pseudonym vorgeben zu sein. Zunächst zum Thema Glyphosat: Auch Landwirte sind stinknormale Wirtschaftsbetriebe, die in unserer kapitalistischen Gesellschaft auf Gewinnmaximierung aus sind (und dies übrigens auch sein müssen, weil einem das Finanzamt bei fehlender Gewinnabsicht irgendwann den Betrieb zusperrt!). Wenn sich zu diesem Zweck der Einsatz von zugelassenen Präparaten rechnet, wendet er sie an. Punkt! Wenn Sie also kritisieren, dass sich Landwirte legal verhalten, indem sie legale zugelassene Pflanzenschutzmittel einsetzen, sind Sie wohl an der falschen Adresse. Zulassungen und Grenzwerte werden vom Gesetzgeber erlassen, genau wie zB bei Handystrahlen (oder anderem Elektrosmog), Abgaswerten oder simplen Geschwindigkeitsgrenzen. Für Sie vereinfacht ausgedrückt: Wer auf der Landstraße 100 fährt, ist zwar an der Grenze des Erlaubten, braucht sich aber nichts vorwerfen lassen. Ob man wirklich Traktoren für 100k€ braucht, kann ich als nicht-Landwirt nicht beurteilen und halte deshalb die Klappe. Ich glaube aber, dass man sich mit den heutigen dermaßen hochtechnischen Fahrzeugen schon deshalb keinen Gefallen tut, weil die kein anderer (zB Betriebshelfer wg. Krankheit) problemlos sofort bedienen kann. Daran denkt beim Kauf mit großen Augen keiner. Und zum Thema "und alleine schon durch die Förderung viel mehr verdienen als ein gewöhnlicher Arbeiter im ganzen Jahr verdienen kann". Sie sollten nicht mehrere fatale Fehler gleichzeitig begehen. Zunächst können Sie einen über zum Teil Jahrhunderte und über viele Generationen gewachsenen Familienbetrieb (=Firma) nicht mit einem normalen einzelnen Arbeitnehmer (=Person) vergleichen, der vor ein paar Jahren bei Null angefangen hat. Auch nicht vom Vermögen her. Wenn dort Kapital von zB 500k€ gebunden ist, wollen Sie für dieses Geld doch eine gewisse Rendite erhalten (sonst könnten Sie ja besser alles verkaufen/zusperren, und das Geld auf die Bank legen). Zusätzlich stecken Sie Ihre eigene Arbeitskraft und oft auch noch die von mehreren Familienangehörigen in Vollzeit in den Betrieb, also sollte auch das irgendwie entlohnt werden. Leider kommen die meisten Bauern in D trotz dieser Anstrengung gerade mal auf eine rote oder schwarze Null, weil er seit Einführung der EU auch mit Bauern in Rumänien etc. konkurrieren muss. (und übrigens trotz Sonntags- und Nachtarbeit auf einen Stundenlohn, der in der freien Wirtschaft als "unzumutbar" gilt, weit unter dem Mindestlohn). ERST durch die Auszahlung der sog. Subventionen kann der Bauer in D idR zu einem akzeptablen Ergebnis kommen (wie "Zotta" richtig schrieb). Und das hat der Staat gut eingefädelt, denn um diese zu erhalten knüpft er zig Bedingungen. Der Bauer ist also komplett abhängig und den jährlich mehr werdenden Gängelungen des Bürokratieapperats schutzlos ausgesetzt.
Agrarexperte schrieb am 04.05.2016 10:13 Uhrzustimmen(145) widersprechen(128)
ja macht nur schön weiter wie bisher. Kümmert euch angeblich über Umwelt-, bzw. Naturschutz? Die Realität sieht leider anders aus! Spritzt weiter fleißig Glyphosat u. dgl. Werdet noch grösser. Aber wenns der Berater so sagt wird's schon so sein. Jammert schön weiter über schlechte Preise. Macht irgendwelche Aktionen. Wie wäre es mal wieder mit einem Traktorkonvoy, wo kein Traktor unter 100.000 € kostet auf die schlechte Lage hinzuweisen!? Zum Glück gibt's auch intelligentere Vertreter des Berufsstandes die gutes Geld verdienen und alleine schon durch die Förderung viel mehr verdienen als ein gewöhnlicher Arbeiter im ganzen Jahr verdienen kann!
florifcb0815 schrieb am 04.05.2016 09:21 Uhrzustimmen(162) widersprechen(105)
Der Beitrag von Zotta stimmt in weiten Teilen. Nur ausgerechnet bei Milch-Bauern hält sich mein Verständnis in Grenzen. 1. haben die in den letzten Jahren garantiert nicht schlecht verdient. Allein in meinem Umkreis haben viele ihre Betriebsgröße binnen der letzten ca 10 Jahren verVIERfacht - warum sollten die dermaßen investieren, in eine Produktion bei der dem Jammern nach nur Verlust gemacht wird? 2. Die letzten 5 Jahre waren die Preise absolut in Ordnung, gekrönt vom Jahr 2014. Da hat sich keiner beschwert. Wurden da nicht enorme Rücklagen gebildet? Wenn nein: Selbst schuld, oder dachten alle, es geht jetzt immer mit neuen Preisrekorden weiter? ÜBERALL in der Wirtschaft ist es ein ständiges Auf und Ab, also braucht man sich jetzt nicht wundern wenn es auch mal wieder gegen schwenkt, und man auch mal wieder auf dem Boden zwischenlandet. Was mich zu Punkt 3. bringt: Gerade die verwöhnten Milchbauern waren über Jahre die einzigen, die Kontingente zu garantierten Preisen abliefern konnten, und die grundsätzlich immer eine Überproduktion abgeliefert hatten. Jetzt, wo dieses warme Bett der positiven Marktverzerrung seit 1 Jahr abgeschafft wurde, müssen sich Milchbauern - wie jeder andere Betrieb auch! - ganz normal am freien Markt durchsetzen, und kriegen den Preis nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage. Die gewohnte Überproduktion sorgt jetzt natürlich für ein Überangebot, und damit für sinkende Preise. Statt über das zu jammern, was man selbst verursacht hat, könnte man auch endlich mal etwas weniger produzieren, das Angebot verknappen. Dann steigt auch der Preis wieder. Leider kennen die meisten einzelnen Bauern halt nur die engen Grenzen innerhalb ihres eigenen Tellerrands, und schafft dies aus Gier halt leider nicht!
Zotta schrieb am 03.05.2016 10:30 Uhrzustimmen(162) widersprechen(135)
Liebe Leute, viele verdienen ihr Geld mit der Landwirtschaft (-Bauer-) nur der Bauer selber nicht wirklich! Ihm wird alles aufgebürdet. So muß er alles machen, sich über die Betriebsprämie zu Mitarbeit bei der Kontrolle verpflichten, z.B.wird bestraft für verfristete Bestandsmeldung! Er ist aber auf die Almosen zur Stütze angewiesen. Wir kümmern uns um Umweltschutz, Naturschutz,müßen das Wetter riechen, optimale Zeitpunkte für die Bodenbearbeitung, Saat, Düngung, Pflege, Ernte, Feldhygiene und sollen viel gesunde Produkte produzieren und dann ist da noch der Wald! Und jetzt noch die Gläubiger, Stundungen beantragen...
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