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09.03.2014 | 20:00 | Pflanzenschutzbranche 

Syngenta warnt vor Verlust von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen

Maintal/Bad Salzuflen - Die zunehmende Regulierung im europäischen Pflanzenschutz bereitet dem Pflanzenschutzmittel- und Saatguthersteller Syngenta große Sorgen.

Pflanzenschutzmittelwirkstoffe
(c) proplanta
Europa verspiele seine gute Ausgangsposition, indem es die landwirtschaftliche Produktion immer mehr ausbremse, erklärte der Geschäftsführer der Syngenta Agro GmbH, Dr. Manfred Hudetz, am Donnerstag (6.3.) vor Journalisten in Bad Salzuflen.

Hudetz wies darauf hin, dass es kaum noch ein Wirkstoff in die Entwicklung schaffe, obwohl sich der Durchsatz in den Syntheselaboren verdreifacht habe, laut Industrieverband Agrar (IVA) von 52.500 im Jahr 1995 auf durchschnittlich 140.000 in den Jahren 2005 bis 2008.

Ein neuer Wirkstoff brauche mindestens zehn Jahre und koste rund 200 Mio. Euro, gab Hudetz außerdem zu bedenken. Er beklagte eine „schleichende Innovationslücke“. Darüber hinaus wandert nach seinen Ausführungen die Innovation aus Europa ab, denn während die Forschungsausgaben für den Pflanzenschutz global stiegen, seien sie in der EU seit der Jahrtausendwende gesunken.

Der Anteil Europas an der Wirkstoffentwicklung verringerte sich Hudetz zufolge von gut 31 % in den neunziger Jahren auf nur mehr 18,4 % im Zeitraum 2005 bis 2014.

Der Leiter Governmental & Public Affairs von Syngenta, Dr. Thoralf Küchler, stellte ergänzend fest, dass die Pflanzenschutzbranche bereits heute den Verlust von mehr als 600 Altwirkstoffen beklage. Die nun anstehende Bewertung der hormonellen Wirkung von Pflanzenschutzmitteln bedrohe weitere 30 Wirkstoffe.

Würde die EU-Pflanzenschutzverordnung in der aktuellen Fassung umgesetzt, verlören laut einer Studie neun von zehn der Top-Getreidefungizide die Zulassung, so Küchler. Ihm zufolge waren im Jahr 2013 insgesamt nur noch 422 Pflanzenschutzmittelwirkstoffe verfügbar, davon 350 alte und 72 neue. (AgE)
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