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Nach monatelanger Verzögerung wegen krebserregender Chemikalien im Boden des neuen Standorts entschied Tokios Gouverneurin Yuriko Koike am Dienstag, den Markt nun doch wie geplant in fertige Hallen auf der nahen künstlichen Insel Toyosu zu verlegen.
Das Gelände des 1935 gegründeten Tsukiji-Marktes soll in fünf Jahren nach seinem Umzug nach Toyosu als Touristenort neu entwickelt und zu einem Markt mit einem «Themen-Park» rund ums Essen werden. Am neuen Großhandelsmarkt in Toyosu müssen nun erst weitere Maßnahmen zur Absicherung gegen die Verseuchung ergriffen werden.
Eigentlich hätte der in die Jahre gekommene Tsukiji-Markt bereits im November umziehen sollen, um mit Blick auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio Platz zu schaffen für neue Häuser und breite Straßen.
Doch Koike hatte die Pläne auf Eis gelegt, da der Untergrund des neuen Geländes trotz Sanierungsarbeiten weiter hochgradig mit Umweltgiften wie Benzol und Arsen verseucht war. Auf dem Grundstück in Toyosu stand früher eine Gasfabrik. Koike, die bislang hohe Stimmungswerte in der Bevölkerung genoss, gab ihre Entscheidung für den Umzug kurz vor Wahlen zum Stadtparlament am 2. Juli bekannt. Details zum Zeitplan für den Umzug nannte sie zunächst nicht.
Ein Expertengremium hatte kürzlich empfohlen, weitere bauliche Maßnahmen zu ergreifen, um den Untergrund der Gebäude in Toyosu stärker zu versiegeln, damit keine chemischen Giftstoffe auf das Marktgelände heraussickern können.
Die Hängepartie um die Zukunft des Marktes erschwerte die Baupläne für die Olympischen Spiele. Hinzu kommen die hohen Kosten. Nicht nur die Stadt hatte viele Steuergelder in die neuen Hallen in Toyosu investiert, sondern auch viele der Händler.
Der Tsukiji-Markt ist für Tokio ein wichtiger Touristen-Magnet und unter anderem wegen seiner morgendlichen Thunfisch-Auktionen berühmt. Rund 1.700 Tonnen Fisch werden hier tagtäglich umgeschlagen, bevor sie in den unzähligen Sushi-Restaurants des Inselarchipels landen.