Nach aktuellem Stand sind von Dezember 2014 bis Mitte Juni bereits rund 48 Millionen Hühner und Truthähne dem Virus zum Opfer gefallen. Während das Washingtoner Agrarressort im Mai aufgrund höherer Bruteibestände noch von einem Anstieg der Putenfleischerzeugung im Vergleich zum Vorjahr um 3,9 % ausging, wird nun aufgrund weiterer Influenzafälle mit einem Rückgang um 2,6 % auf 2,54 Mio. t gerechnet.
Noch dramatischer gestaltet sich die Lage der US-Legehennenhalter, die im Verlauf des Seuchenzuges bereits gut 35 Millionen Tiere verloren haben, vor allem in der Produktionshochburg Iowa. Das
USDA schätzt die Konsumeiererzeugung in diesem Jahr nur noch auf etwa 82,5 Milliarden Stück; das wären rund 4,6 Milliarden oder 5,3 % weniger als 2014. Das knappere Angebot hat die Preise bereits merklich steigen lassen; im Großraum New York kosteten die Eier im Großhandel zuletzt rund 30 % mehr als im Vorjahresmonat.
Dagegen haben die bisher kaum direkt vom Virus betroffenen Hähnchenmastbetriebe mit Absatzschwierigkeiten und Preiseinbußen zu kämpfen. Die Erzeugung soll laut USDA gegenüber 2014 um 3,9 % auf das neue Rekordniveau von 18,3 Mio. t steigen. Da viele Länder die Einfuhr von US-Ware wegen der
Vogelgrippe jedoch gesperrt haben, ist der Markt überversorgt und die Lagerbestände steigen kräftig an. Im Großhandel lagen die Preise für verschiedene Hähnchenfleischteilstücke dem Washingtoner Ministerium zufolge im Mai zwischen 20 % und 30 % unter dem Vorjahresniveau. (AgE)