Eine Deckelung der herkömmlichen
Biokraftstoffe auf 5,5 Prozent in Kombination mit der Doppel- und Mehrfachanrechnung von Abfällen und Reststoffen bedeute den faktischen Rückwärtsgang für heimische Biokraftstoffe. Eine Antwort, wie eine Energiewende auch bei der Mobilität eingeleitet werden kann, werde leider nicht gegeben, kritisierte der DBV.
Der
DBV hält es für einen Fehler, auf die ideologisch geführte Debatte um „Teller oder Tank“ in dieser Form zu reagieren. Denn in Wahrheit lieferten die heutigen EU-Biokraftstoffe eine gute Verbindung von „Teller und Tank“. Die
Agrarwirtschaft verbinde mit der integrierten Produktion von Biokraftstoffen und Futtermitteln die Lebensmittel- und
Energieversorgung miteinander. So liefere Raps zu 60 Prozent das wertvolle Eiweißfuttermittel Rapsschrot und zu 40 Prozent Öl für Biodiesel. Weit über 2 Millionen Tonnen Importe an Sojaschrotfuttermitteln würden so in Deutschland ersetzt, betonte der DBV.
Die vom Umweltausschuss des Europäischen Parlaments favorisierte Doppel- und Mehrfachanrechnung von Abfällen und Reststoffen setzt aus Sicht des DBV überzogene Anreize. Es drohten die Ingangsetzung eines weltweiten Abfalltourismus in die EU hinein und unabsehbare Verzerrungen auf den Agrarmärkten.
Der Vorschlag für eine Berichterstattung von iLUC-Faktoren sei weiterhin nicht schlüssig. Mit iLUC-Werten könne die Rodung von Regenwald nicht verhindert werden, gibt der
Bauernverband zu bedenken. Für den Schutz des Regenwaldes seien allein bilaterale und multilaterale Vereinbarungen zum Erhalt von Regenwäldern bzw. ein Importstopp für Ware von gerodeten Flächen wirksam.
Der DBV setzt nun auf die Plenarabstimmung des Europäischen Parlaments im Herbst. Bekanntlich haben sich der Energie- und der
Agrarausschuss des Parlaments weitaus kritischer zu den Vorschlägen der
EU-Kommission positioniert. (dbv)