Die bisherige siebenstufige Skala für Hausgeräte wie Fernseher, Waschmaschinen oder Kühlschränke von grün bis rot (A bis G) wird demnach beibehalten, bekommt aber zusätzliche Klassifizierungen für besonders sparsame Produkte. Möglich werden sollen die Klassen «A+», «A++» und «A+++». Damit rutscht die derzeitige Spitzenklasse «A» in die gelbe Mitte der Skala.
Die neuen Labels können schon von diesem Herbst an in den Geschäften benutzt werden, spätestens in etwa einem Jahr. Auch die Werbung ist betroffen. Hersteller, die die Energiespareffekte ihrer Geräte erwähnen, müssen auch die Klassifizierungen angeben. Die Öko-Labels sollen auch die Orientierung bei industriellen Produkten erleichtern, etwa bei Kühlkammern, Lagerräumen, Verkaufsautomaten oder Industrie-Motoren. Sie sollen auch für Bauprodukte wie Fenster- und Türrahmen zur Pflicht werden, die zwar keine Energie verbrauchen, aber Auswirkungen auf Energieeffizienz haben.
Verbraucherverbände und der Bund für Umwelt und Naturschutz (
BUND) kritisierten, dass das Energielabel durch die Detailangaben an Aussagekraft verlieren wird. Sie forderten, die bekannte A bis G-Skala beizubehalten und sie regelmäßig zu aktualisieren. Mindestens alle 3 bis 5 Jahre sollten die Produkte den technischen Entwicklungen folgend neu eingestuft werden. So wäre das Label immer auf dem Stand der sparsamsten Technik.
Ab 2021 gelten in der EU auch strenge Energiesparauflagen für Neubau-Immobilien. Darüber hat das Parlament am Dienstag abgestimmt. Private Neubauten müssen von 2021 an und öffentliche Bauten bereits ab Ende 2018 mit Techniken wie Wärmedämmung, Solaranlagen oder Sparlampen einen äußerst niedrigen Energieverbrauch aufweisen («Nahe-Null-Energiegebäude»). Die Maßnahmen sollen dabei helfen, den Energieverbrauch der 27 Länder um 20 Prozent zu verringern, wie es die Europäer als Klimaschutz-Ziel für das Jahr 2020 festgeschrieben haben. (dpa)