«Das würde ja alles gar nicht vonstattengehen, wenn der Steuerzahler nicht zur Kasse gebeten würde, um diese Aktivitäten zu subventionieren», sagte der Geschäftsführer von
Foodwatch, Thilo Bode, der Deutschen Presse-Agentur.
«Das ist eine Subvention für die Agrarlobby und eine Beruhigungspille für die Autolobby.» In Deutschland komme verschärfend der massive
Maisanbau für die mehr als 7.000 Biogasanlagen als Problem hinzu.
Generell sei Biosprit ein Irrweg, sowohl in Deutschland als auch in den USA, wo bereits rund 40 Prozent der
Maisernte für die Ethanolproduktion verwendet würden.
«Das ist eine Flächenkonkurrenz zum Nahrungsmittelanbau und treibt erwiesenermaßen im Weltmaßstab die Preise nach oben.» In armen Ländern müssten bis zu 70 Prozent des Einkommens nur für Nahrungsmittel ausgegeben werden.
Die Biosprit-Strategie in Europa sei aufgelegt worden, weil die EU Vorschriften erlassen habe zur Reduktion des CO2-Ausstoßes von Autos.
«Die Automobilindustrie hat es geschafft, diese Zielvorgaben aufzuweichen, indem sie gesagt hat, einen bestimmten Prozentsatz dieser Minderung will man abdecken durch Biosprit», sagte Bode.
«Dieser Lobbyversuch ist schon aus dem Grund zweifelhaft, weil wir inzwischen wissen, dass durch Biosprit keine CO2-Emissionen eingespart werden.»
Stattdessen müsse man versuchen, den Verbrauch von Autos weiter zu senken, forderte der Foodwatch-Geschäftsführer. (dpa)