Wie das Konsortium vergangene Woche mitteilte, wird biologisch erzeugtes Biogas nach Definition der beteiligten Wissenschaftler aus Substraten gewonnen, die vorwiegend aus ökologischer Landwirtschaft beziehungsweise aus der Landschaftspflege stammen und damit nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung stehen. Genutzte Substrate seien vorwiegend Reststoffe aus der Tierhaltung oder dem Pflanzenbau, Zwischenfrüchte, Materialien aus der Landschaftspflege sowie nicht kontaminierte biologische Reststoffe.
Eigenen Angaben zufolge arbeitet die Fachgruppe auch an Empfehlungen und Leitlinien für die nachhaltige Biogaserzeugung aus ökologischer Produktion. „Um diese Kriterien zu konkretisieren, vergleichen wir die Treibhausgasemissionen von Bio-Biogas, konventionellem Biogas und fossilen Brennstoffen miteinander“, erläuterte der Leiter der Sustaingas-Arbeitsgruppe
Nachhaltigkeit, Frank Hofman.
Daneben berücksichtige man weitere Faktoren wie Bodenfruchtbarkeit,
Biodiversität, Wasserqualität, und Nahrungsmittelkonkurrenz. „Biogastechnologie muss speziell an die Bedürfnisse der ökologisch wirtschaftenden Betriebe angepasst sein“, ergänzte der Leiter der Arbeitsgruppe Wirtschaftlichkeit, Michael Tersbøl.
Biobetriebe nutzten beispielsweise überwiegend Kleegras als Substrat und seien auf eine hohe Qualität des Gärrestes angewiesen, da sie ihn als Dünger verwendeten. Der Einsatz anderer Reststoffe sowie die Kosten von deren Beschaffung müssten ebenfalls berücksichtigt werden. Zu diesem Zweck werde man im Rahmen des Projektes ein Tool entwickeln, das den wirtschaftlichen und ökologischen Nutzen von Biogasanlagen auf Biobetrieben veranschauliche.
Das Sustaingas-Projekt „Förderung nachhaltiger Biogasproduktion im Ökolandbau“ wird im Rahmen des Programms „Intelligent Energy Europe“ umgesetzt. Das Konsortium besteht aus Partnern aus sieben verschiedenen europäischen Ländern und hat die Förderung von nachhaltiger Bio-Biogasproduktion zum Ziel. (AgE)