Der Thüringer Wald mit dem Höhenweg Rennsteig ist die wichtigste Tourismusregion des Freistaats. Um seine Geschicke kümmert sich keine staatliche Parkverwaltung, sondern ein Verband - seit inzwischen 25 Jahren. Zeit für eine Bilanz. (c) proplanta
Er ist jedoch nach einer Entscheidung der Mitgliederversammlung vom Mittwoch in Suhl nicht grundsätzlich gegen Windräder im Wald, wenn sie von Kommunen oder regionalen Unternehmen betrieben werden oder deren Stromversorgung dienen.
Der Verband verlangt allerdings die Einbeziehung bei künftigen Planungen. Windräder in Thüringens Waldgebieten sind umstritten, die rot-rot-grüne Koalition will sie jedoch ermöglichen, wenn sie nicht Natur- und Landschaftsschutz beeinträchtigen.
Der Verband, der die Aufgabe einer Naturparkverwaltung wahrnimmt, zog in Suhl eine Bilanz seiner Arbeit in den vergangenen 25 Jahren. Seitdem seien rund 30 Millionen Euro in Projekte geflossen, sagte der Naturpark-Vorsitzende und Landtagsabgeordnete Tilo Kummer (Linke). Zwei Drittel der eingesetzten Mittel seien Fördergelder.
Kummer nannte als Beispiele die Einführung der ThüringerwaldCard, die Naturparkroute oder auch Pflegeprojekte für Bergwiesen. In diesem Jahr solle es Qualifizierungsangebote für junge Thüringer
Bergbauern in der österreichischen Partnerregion Lungau geben.
Der Naturpark, der eine Fläche von etwa 2.100 Quadratkilometern umfasst, prägt die Region im Süden Thüringens. Der Thüringer Wald mit dem Höhenweg Rennsteig ist neben Städten wie Weimar, Erfurt oder Eisenach die wichtigste Tourismusregion des Freistaats.
Der Verband engagiert sich dafür, die Region für ihre Bewohner, aber auch als Ziel für Natur- und Aktivurlauber mit Veranstaltungsangeboten attraktiv zu halten. Dazu gehören beispielsweise Wanderungen auf den Spuren von Ursauriern in der Region um Tambach-Dietharz im Kreis Gotha.
Dem Verband gehören nach Angaben von Kummer die sieben Landkreise an, in denen der Thüringer Wald liegt, aber auch die kreisfreien Städte Eisenach und Suhl sowie viele Gemeinden.