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08.08.2013 | 06:21 | Strohheizung 

Strohheizwerk mit Nahwärmenetz in Mecklenburg-Vorpommern eingeweiht

Schwerin - Am gestrigen Mittwoch wurde am Sitz der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) und der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LFA) durch Dr. Karl Otto Kreer, Staatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, in Gülzow das erste Strohheizwerk mit Nahwärmenetz des Landes eingeweiht.

Vorrat für Strohheizwerk
(c) proplanta
Die landwirtschaftlich geprägte Region um Güstrow hat erhebliche Potenziale an Getreidestroh für die energetische Nutzung.

"Da Stroh als günstigster Bio-Brennstoff in ausreichendem Maße nachhaltig zur Verfügung steht, ist die Strohheizung die richtige Entscheidung für den Standort Gülzow. Für die Energiewende im Bereich der Wärmeversorgung erwarte ich eine Signalwirkung durch den Betrieb dieser Anlage", so Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus, der bei der Eröffnung von Dr. Kreer vertreten wurde.

Die Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern GmbH (LGMV) ist Bauherr, Planer und Betreiber der Strohheizungsanlage. Dr. Thomas Pietschmann, Geschäftsführer der Landgesellschaft und Dr.-Ing. Andreas Schütte, Geschäftsführer der FNR, freuen sich über die kurze Bauzeit: Binnen vier Monaten wurde die aus Strohlagerhalle und Heizhaus mit 1.000 kW-Heizkessel bestehende Strohheizungsanlage und ein ca. 1.000 m langes Nahwärmenetz fertig gestellt.

Die effiziente und emissionsarme Strohfeuerungsanlage, die von der dänischen Firma LIN-KA Energy hergestellt und von der Hans-Jürgen Helbig GmbH eingebaut wurde, versorgt künftig Büros, Labore und Werkstätten sowie Gewächshäuser von FNR, LFA und  Gebäude der Gemeinde Gülzow-Prüzen mit Wärme. Bisher wurde mit Heizöl geheizt; nun ersetzen 2,5 kg Stroh einen Liter Heizöl.

"Stroh ist preiswert und hat neben den für die Tierhaltung und Humusreproduktion benötigten Mengen keine besonderen Nutzungskonkurrenzen. Die Strohheizungsanlage mit Nahwärmeversorgung kann Landwirten, Gärtnereibetrieben und Bioenergiedörfern, aber auch gewerblichen Nutzern als Beispiel und Anregung für die Energieträgerumstellung dienen", so LGMV-Geschäftsführer Dr. Thomas Pitschmann.

FNR und LFA als maßgebliche Nutzer der erneuerbaren Wärme haben die Energieträgerumstellung von Heizöl auf nachhaltig verfügbare Biomasse initiiert und maßgeblich unterstützt. Die Institutionen, beide mit großer Expertise im Bereich Energiepflanzen und Bioenergie, sehen sich in besonderer Weise zu vorbildlichem Handeln für die Energiewende und den Klimaschutz verantwortlich.

Die Strohheizung soll daher auch als Demonstrationsanlage dienen. Entlang der Kette von der Strohbereitstellung über den Anlagenbetrieb und die Wärmebereitstellung bis hin zur Schließung von Kreisläufen durch die Nutzung von Strohasche als Dünger sollen pflanzenbauliche, ökonomische und technische Fragestellungen im Rahmen einer wissenschaftlichen Begleitforschung von der LFA untersucht werden.

Mehr Informationen: http://bioenergie.fnr.de/bioenergie/strohheizung-guelzow (PD)
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