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14.10.2010 | 19:58 | Weinbau und Oenologie 

Dualer Weinbau-Studiengang ist ein Erfolg

Neustadt/Weinstraße - Der umstrittene duale Weinbau- Studiengang im pfälzischen Neustadt an der Weinstraße ist nach Einschätzung des rheinland-pfälzischen Agrarministers Hendrik Hering (SPD) ein voller Erfolg.  

Weinblüte

«Einige Unkenrufen zum Trotz hat sich diese Pionierarbeit gelohnt», teilte Hering am Donnerstag in einer Ein-Jahres-Bilanz mit. Aus Hessen hatte es heftige Kritik an dem Studiengang «Weinbau und Oenologie» gegeben, weil dieser als unnötige Konkurrenz zu den Angeboten der Fachhochschule in Geisenheim gesehen wird. Im November werden 46 neue Studenten erwartet, zur Premiere im vergangenen Jahr hatte es 19 Studienanfänger gegeben.

Der duale Studiengang verknüpft in einem attraktiven Zeitrahmen die berufliche und akademische Ausbildung. Die enge Zusammenarbeit der Partner leistet eine bisher einzigartige Verzahnung von Kernkompetenzen aus Praxis, Wissenschaft und Forschung. Dies ermöglicht eine zielgerichtete und fundierte Ausbildung von Führungskräften für die nationale und internationale Weinwirtschaft.

Professoren der Fachhochschulen und Wissenschaftler des DLR Rheinpfalz vereinen ein breites Spektrum an Fachwissen und praktischer Erfahrung, das in der Verzahnung von Berufsausbildung, Vorlesungen, Übungen, Laborarbeiten, Praxisprojekten, Seminaren und Exkursionen vermittelt wird. Dabei spielen innovative Lernmethoden und das besondere Lernklima, welches durch das enge Zusammenspiel zwischen Professoren, Studierenden und Ausbildungsbetrieben geschaffen wird, eine wichtige Rolle. Die engen Kontakte zu den Unternehmen, die im Rahmen von Praxisprojekten, Exkursionen und praktischen Übungen genutzt werden, runden das Profil des Studienangebots ab. Der Studienstandort ist Neustadt an der Weinstraße.


Werden Sie erfolgreiche Winzer und Betriebsleiter in der Weinwirtschaft

Mit diesem Studienangebot wird in Rheinland-Pfalz bundesweit erstmals Nachwuchskräften mit einer Hochschulzugangsberechtigung die Möglichkeit eröffnet, zeitgleich die praktische Winzerlehre und die akademische Ausbildung zum Bachelor of Science zu absolvieren. Der Zeitplan des dualen Studienganges sieht vor dem ersten Semester zunächst eine praktische Berufsbildungsphase während einer kompletten Vegetationsperiode und dem Herbstgeschehen in zwei Weinjahrgängen im Ausbildungsbetrieb vor. Dies gewährleistet ein umfassendes praktisches kennen lernen und erfahren biologischer, technologischer und witterungsbedingter Abläufe und Prozesse bei der Traubenerzeugung und Weinbereitung.

Bei der Zuordnung der Module auf die sechs Semester Studium wurde darauf geachtet, dass im Sommersemester vornehmlich die weinbaulichen und phytomedizinischen Inhalte vermittelt werden, während oenologische und mikrobiologische Lehrveranstaltungen überwiegend im Wintersemester angeboten werden.

Eine praxisnahe Vertiefung der Lehrinhalte in Weinberg, Keller, Labor und Betriebsmanagement wird durch die Nutzung des Versuchswesens und des Technikums des Lehr- und Versuchsbetriebes Weinbau am DLR Rheinpfalz und die Zusammenarbeit mit den kooperierenden Betrieben gewährleistet. Bereits bei der Festlegung von Lehrinhalten wird eine praktische Zielorientierung verfolgt, die den Studierenden vermittelt, zu welchem Zweck sie sich theoretische Sachverhalte aneignen. Viele Weinbaubetriebe benötigen zunehmend Betriebsleiter und qualifizierte Führungskräfte, die über profunde und aktuelle Kenntnisse in Betriebsführung, Marketing und Vertrieb, aber auch Personalmanagement und Arbeitsrecht verfügen. Aus diesem Grund betragen die Anteile von Betriebswirtschaft und Marketing an den Lehrveranstaltungen des dualen Studienganges über 30 %.


Qualitätssicherung

Zur Qualitätssicherung und Weiterentwicklung des Studiengangs wird die Lehre regelmäßig durch die Studierenden beurteilt. Als weiteres Element der Qualitätssicherung dient das System des Studiencoaching, in dessen Rahmen die Studierenden pro Semester mindestens einmal mit einer Professorin oder einem Professor den eigenen Studienfortschritt und die weitere Studienplanung besprechen. Ebenso wird regelmäßig der Austausch mit den jeweiligen Semestergruppen, aber auch den Kooperationsbetrieben gesucht, um die Studienorganisation kontinuierlich weiter zu entwickeln. (dpa/Pd)


Weitere Informationen
Broschüre Studiengang
 (PDF)

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