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20.08.2017 | 17:24 | Umfrage 

Immer weniger Artenkenner

Stuttgart - Bei Hochschulabsolventen haben sich die Kenntnisse von heimischen Tier- und Pflanzenarten in den letzten Jahren deutlich verschlechtert.

Artenkenner
(c) proplanta
Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Landesnaturschutzverbandes Baden-Württemberg (LNV) unter Planungsbüros und Naturschutzbehörden hervor. Demnach schätzt ein Großteil der Befragten die Artenkenntnisse derAbsolventen als schlecht oder verbesserungsbedürftig ein, wobei eine deutliche Verschlechterung in den letzten zehn bis 20 Jahren zu beobachten sei.

Ähnlich unzureichend wurden laut LNV die naturschutzrechtlichen Kenntnisse sowie die Fähigkeiten im Bereich des Biotop- und Artenschutzes bewertet. Der Verband zeigte sich angesichts dieser Entwicklung besorgt. Bei Planungs- und Bauvorhaben sei es erforderlich, die in einem Gebiet vorkommenden Arten sicher erkennen und kartieren zu können, um die Auswirkungen des Vorhabens auf Fauna und Flora abzuschätzen und geeignete Vermeidungs- und Ausgleichsmaßnahmen zu entwickeln.

In der Umfrage habe sich gezeigt, dass insbesondere für Arten- und Kartierkenntnisse sowie landschaftsplanerische Fähigkeiten kaum geeignete Bewerber zu finden seien, erklärte der Landesnaturschutzverband. Dies wiege vor dem Hintergrund der europarechtlichen Bedeutung des Arten- und Biotopschutzes „besonders schwer“.

Nach den Worten des LNV-Vorsitzenden Dr. Gerhard Bronner habe sich durch das deutlich konsequenter angewandte Artenschutzrecht eine große Nachfrage nach Artenexperten zur Begleitung der Planungen ergeben. Diese Nachfrage werde derzeit nur unzureichend von den Hochschulen bedient. Doch auch ohne den Bau von Straßen- oder Windkraftanlagen sei es wichtig, dass es neben der grundlegenden Umweltbildung auch eine Spitzenbildung gebe, so der LNV-Vorsitzende.

Die Artenvielfalt könne nicht erhalten werden, wenn es keine Menschen in Museen, Sammlungen und Hochschulen mehr gebe, die diese überhaupt erkennen könnten. Laut LNV werden jedoch Studiengänge und Lehrstühle mit naturschutzrelevanten Schwerpunkten gerade auch in Baden-Württemberg abgebaut, beispielsweise in Heidelberg.

Die Umfrage unter Planungsbüros und Naturschutzbehörden sei mit 20 Rückmeldungen zwar nicht repräsentativ, räumte der Verband ein, sie gebe aber „deutliche Hinweise“ auf Defizite in der Hochschulausbildung. (www.lnv-bw.de)
AgE
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