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26.07.2016 | 00:01 | Medizin-Splitter 

Sind unsere Lebensmittel wirklich sicher?

Karlsruhe/Hohenheim - Obwohl in Europa bereits strenge Hygienevorschriften herrschen, haben die WHO-Experten im April 2016 am Weltgesundheitstag einen Slogan unter dem Motto: „Lebensmittelsicherheit vom Bauernhof bis zum Teller“ in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen gestellt.

Hygienevorschriften Lebensmittel
(c) proplanta
Es gibt bereits eine Reihe behördlicher und privater Alarm- und Kontrollsysteme. Je besser deren Funktion, umso genauer kann die WHO erfassen, welche und wie viele Krankheiten durch Lebensmittel ausgelöst werden. Vor solchen Krankheiten ist kein Land, auch Deutschland nicht gefeit. Dies zeigte 2011 der Ehec-Ausbruch, obwohl Kontrollen und Alarmsysteme in Europa immer genauer werden.

Die Expertin Kruse, zuständig für die Lebensmittelsicherheit beim WHO-Regionalbüro Europa, sieht ein zunehmendes Risiko durch die Globalisierung. Der weltweite Handel mit Lebensmitteln und der interkontinentale Reise- und Warenverkehr, ermöglichen es gefährlichen Erregern sich rasanter auszubreiten.

Bei der Hygieneproblematik in Europa spielen u.a. die unterschiedlichen Wasserqualitäten eine wichtige Rolle. Während in Deutschland in der Regel jedes Wasser, das die öffentlichen Versorger anbieten direkt aus der Wasserleitung getrunken werden kann, da die Kontrollen auf Verunreinigungen am umfassendsten sind, ist dies nicht überall in Europa selbstverständlich.

Salmonellen sind in Deutschland die wohl bekanntesten Bakterien, die Lebensmittelinfektionen auslösen. Seit Verkäufer und Verbraucher wissen, dass Eier zu kühlen sind und die Kontrolleure beim Hersteller genauer auf Hygiene achten, sind die Infektionszahlen deutlich zurückgegangen. Zugenommen haben hingegen die Campylobacter-Keime, ein Durchfallerreger, der oft von Geflügel ausgeht.

Wichtig zu wissen ist, so die WHO-Experten, auch  als Verbraucher kann durch angemessene Hygiene beim Kochen viel zum Infektionsschutz beitragen. Außer auf allgemeine Sauberkeit (siehe Proplanta: Hygiene im Alltag schützt vor Viren und Bakterien) zu achten, gilt es die Lebensmittel bei richtigen Temperaturen aufzubewahren und das Essen gründlich zu kochen. Auf evtl. durch rohe Hühnchen kontaminierte Gegenständen wie Schnittbretter, Glasunterlagen etc. sollte beispielsweise kein Gemüse zerkleinert werden.

Fazit
Den behördlichen Instanzen kommt bei der Lebensmittelkontrolle eine große Bedeutung zu, in Sonderheit durch die zunehmende Globalisierung. Aber auch der Verbraucher selbst kann seinen Beitrag durch Sauberkeit und gute Hygienekenntnisse leisten.

Für den Reisenden gilt nach wie vor der Merksatz: „Cook it, peel it, boil it or leave it!“ (Koch es, schäl es, siede es oder lasse es!). Wer mehr über Gesundheit und Fernreisen wissen will, dem sei nachfolgende Internetseite empfohlen: www.fitfortravel.de (Reisemedizinischer Infodienst des Tropeninstituts München)


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Facharzt für Allgemeinmedizin-Sportmedizin, Dr. med. H. Rüdinger
Hr
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