Die sichersten Erträge liefern homogene, mittelschwere bis schwere, genügend tiefgründige Böden mit guter Wasserversorgung; Höhenlagen bis 900 m sind möglich. In Deutschland sind 11 Sorten zugelassen.
Die Aussaat erfolgt in der Vese (Korn mit Spelz) in ein gut abgesetztes, unkrautfreies, mittel-grob krümeliges Saatbett. Spätsaaten sind gut möglich. Bei optimalen Bedingungen werden 120 - 150 keimfähige Vesen/m² gesät. Es ist unbedingt auf eine angemessene Fahrgeschwindigkeit zu achten, um Verstopfungen im Särohr vorzubeugen.
Aufgrund der guten Bestockung und seiner Wuchshöhe unterdrückt Dinkel das Unkraut besser als der Weizen. Striegeln ist im Vorauflauf (Blindstriegeln) und von der Bestockung bis zum Schossbeginn im Nachauflauf möglich.
Dinkel besitzt ein sehr hohes Stickstoffaneignungsvermögen. Die Düngung richtet sich nach der Vorfrucht, der Bestandesentwicklung sowie dem pflanzenverfügbaren Stickstoff im Boden. Dinkel hat einen N-Sollwert von 130 kg N/ha. Die Gesamtgabe sollte je nach Standort und Sorte zwischen 130 - 180 kg N/ha liegen und in 2 - 3 Gaben verabreicht werden.
Die Spelzen schützen den Dinkelkern vor Umwelteinflüssen bei der Aussaat und während der gesamten Vegetation vor Krankheiten und Schädlingen. In feuchten Jahren besteht, besonders in üppigen Beständen, verstärkt die Gefahr des Mehltau- und Rostbefalls.
Kriterien zur Bestimmung des optimalen Erntetermins sind die Kornfeuchte (max. 14 %) sowie die Spindelbrüchigkeit. Dinkel hat eine geringe Auswuchsneigung und übersteht Regengüsse meist unbeschadet, mehrmaliges Einregnen verbessert die Druschbedingungen. Zu langes Abwarten erhöht allerdings den Ährenbruch und somit die Verluste.
Wichtig bei der Ernte ist neben dem Erntezeitpunkt die Mähdreschereinstellung. Im Versuchsanbau lagen die Vesenerträge (Kornertrag mit Spelzen), abhängig von Standort und Jahr, zwischen 40 und 70 dt/ha.
Nach der Ernte muss der Dinkel gereinigt und zur Weiterverarbeitung entspelzt/geschält werden. Die Kernausbeute ist sortenspezifisch differenziert und schwankt zwischen 60 und 70 %.
Der Dinkel erreicht z. T. sehr hohe Rohproteingehalte. Die backrelevanten Qualitäten zeigen sich jedoch differenziert und liegen meist unter denen des Weichweizens. Spektrum und Menge der essenziellen Aminosäuren sowie Vitamine und Spurenelemente sind höher als im Weichweizen.
Ebenso enthält Dinkel ein breites Spektrum und einen hohen Anteil an Mineralstoffen, wie z. B. Mg, Zn, Fe, Mn, der höher ist als im Weizen. Zudem sind die Mineralstoffe, anders als im Weizen, im gesamten Korn verteilt (Randschichten + Mehlkörper). Die Produktpalette von Backerzeugnissen, Teigwaren etc. wird durch Dinkel deutlich erweitert. Zur Verbesserung seiner Anbauvorzüglichkeit sollten auch die Koppelprodukte einer sinnvollen Verwertung zugeführt werden.
Quelle: Ines Schwabe / TLL
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