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25.02.2014 | 06:28 | Gen-Futter nicht notwendig 

Ausreichende Mengen genfreies Soja verfügbar

Berlin / São Paulo / Utrecht - Gentechnikfreies Soja aus Brasilien ist für die europäische Futtermittelindustrie in ausreichender Menge und Qualität verfügbar.

Gen-Futter für Geflügel?
(c) proplanta
Damit widersprechen der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG), ABRANGE und ProTerra der Behauptung des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG).

Dieser hatte letzte Woche den Ausstieg der PHW-Gruppe (Wiesenhof), der Rothkötter Unternehmensgruppe (Emsland Frischgeflügel) und anderer Geflügelmäster aus der Verfütterung von gentechnisch unverändertem Sojaschrot angekündigt und mit einem sinkenden Angebot an gentechnikfreier Ware aus Brasilien begründet. Wenige Tage später folgte der Bundesverband Deutsches Ei (BDE) und kündigte den Ausstieg eines Teils der Eiererzeuger an.

Laut Agraranalysten aus Brasilienimmt die Verfügbarkeit von gentechnikfreien Sojabohnen jedochrasant zu. „Die brasilianischen Landwirte produzieren im Vergleich zur Vorsaison 10 Prozent mehr konventionelle Soja.. Für den größten sojaproduzierenden Bundesstaat Mato Grosso liegen die Ernteprognosen sogar bei einer Steigerung von 50 Prozent“, bestätigt Ricardo Tatesuzi de Sousa, Geschäftsführer von ABRANGE, dem brasilianischen Verband der Produzenten gentechnikfreier Soja.

Die Menge und Qualität an gentechnikfreiem Sojasaatgut steigt jedes Jahr durch die erfolgreiche Arbeit des Soja Livre Programms. Zudem soll der Export der Ernte 2014 ab März verstärkt mit Frachtcontainern erfolgen. Dadurch können die beträchtlichen Engpässe in den Terminals für Schüttgut umgangen werden. Sojabohnen und -schrot gelangen schneller und mit geringerem Risiko für Vermischungen mit gentechnisch veränderter Soja nach Europa.

“Es ist Ironie, dass der ZDG den Ausstieg aus der gentechnikfreien Fütterung zu einer Zeit ankündigt, in der zahlreiche Bemühungen in der gentechnikfreien Sojaproduktion in Brasilien längst anfangen, Früchte zu tragen,” kritisiert Augusto Freire, Präsident der ProTerra Stiftung.

Laut einer repräsentativen Emnid Umfrage vom Januar 2014 ist 75 Prozent der Verbraucher die Angabe zur “Ohne Gentechnik”-Produktion auf Lebensmitteln wichtig. “Für nur 8 Cent Mehrkosten je Hühnchen könnten Wiesenhof und Co. dem Verbraucherwunsch nachkommen”, stellt Alexander Hissting, Sprecher des VLOG, fest. “Wer heute sagt, eine gentechnikfreie Fütterung sei nicht möglich, will nicht, dass sie möglich ist.” (vlog)
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