Im Mittel lieferte auch der Winterweizen gute Erträge, aber insbesondere in den südlicheren Regionen sowie in extrem trockenen Abschnitten der Rheinschiene konnten nur unterdurchschnittliche Mengen geerntet werden. Die Ertragsentwicklung beider Hauptgetreidesorten ist im Vergleich zum Vorjahr positiv, die
Weizenernte wird 10 Prozent und die
Gerstenernte 15 Prozent über dem recht schlechten Vorjahresniveau prognostiziert.
Die Maisbauern warteten lange auf ergiebige Niederschläge, auch ihre Bestände litten unter der anhaltenden Trockenheit im Juni. Der Regen Ende Juli kommt für sie gerade zur rechten Zeit. Bleibt das Wetter beständig, sprich nicht zu feucht, nicht zu trocken und nicht zu kalt, können die Maisbauern auf eine ordentliche Ernte setzen.
In der Rheinebene ist die
Getreideernte weitestgehend abgeschlossen, aber in den Spätdruschgebieten wie auf der Baar oder im Hegau steht noch viel Weizen auf dem Halm. Witterungsbedingt steht die Ernte seit fast einer Woche still, sollte es lange weiter regnen, drohen Ernteverluste. Stehen die reifen Getreidebestände zu lange im Regen knicken die Halme um und die Ähren liegen am Boden - das erhöht den Ernteaufwand erheblich, auch steigt die Gefahr durch Pilzinfektionen.
Im Frühjahr fand der
Raps keine optimalen Bedingungen, bei Schnee und Frost drohten
Ernteeinbußen aber im weiteren Jahresverlauf konnten sich die Bestände gut entwickeln, so dass im Mittel zwischen 3,5 t und auf guten Standorten bis zu 5 t der schwarzen Rapssaat vom Acker geholt werden konnten.
Im kalten Frühjahr wuchs das Gras auf den
Wiesen und
Weiden zunächst nur sehr verhalten, trotzdem war man mit dem ersten
Schnitt zufrieden. Trockenheitsbedingt enttäuschte der zweite Schnitt. Bisher kann noch nicht davon ausgegangen werden, dass der Regen Ende Juli für einen ergiebigen dritten Schnitt ausreicht. Jedenfalls führt der Regen zur Entspannung in der von Trockenheit geplagten Schwarzwaldregion.
Wenn auch nur lokal, sorgte der Frost auch im Frühkartoffelanbau für erhebliche Ertragsminderung. Abgedeckt mit Vlies oder Folie kamen die Kartoffeln weitestgehend unbeschadet durch die Frostnächte Ende April. Im Gegensatz zum Vorjahr kam es kaum zu Infektionen durch
Krautfäule oder Probleme mit dem Drahtwurm.
Leiderverzögerte sich der Vermarktungsstart im heimischen Lebensmitteleinzelhandel, weil noch lange günstige Importware gelistet wurde.
Die Bilanz der Erdbeersaison fällt noch schlechter als im Vorjahr aus. Frost,
Unwetter und der zu heiße Juni minderten den
Ertrag erheblich. Die Erzeuger rechnen mit einer Absatzmenge 5 Prozent unterhalb des Vorjahresniveaus und rund einem Drittel unter dem langjährigen Mittel. Trotz regional niedriger Erträge brach der Erdbeerpreis Mitte Mai ein, da dem
Lebensmitteleinzelhandel viel günstige Importware angeboten wurde.
Vom Frost verschont wurde der Spargel, er startete früh in die Saison und lieferte gute Erträge, aber auch hier fielen die Preise schneller als üblich.
Massive
Ernteverluste brachte der Frost hingegen im Stein- und Kernobst. Im Land wurden rund 2.500 von 11.000 Hektar Kernobst stark geschädigt, von den 4.000 Hektar
Zwetschgen und Kirschen weisen rund 75 Prozent starke Schäden auf, ebenso gezeichnet sind rund 7.000 Hektar Reben. Mit welcher Qualität und Menge die Sonderkulturbetriebe ihre Ernte abschließen können, ist derzeit noch ungewiss. Massive Ertragseinbußen gab es bereits bei der
Kirschenernte, für die noch anstehende Kernobsternte wird man kaum besseres erwarten können.