Während bereits ab Juli und August die
Frühkartoffeln direkt ab Feld in den Verkauf gehen, werden jetzt die weitaus größeren Mengen in die Kartoffelhallen eingelagert. Dank einer ausgeklügelten Lagertechnik gelingt es nahezu das gesamte Jahr, dem Verbraucher regionale Kartoffeln anzubieten.
„Für 2017 erwarten wir in Bayern eine leicht unterdurchschnittliche Kartoffelernte“, sagt Johann Graf, Kartoffelreferent des Bayerischen Bauernverbandes. Zwar seien die Auspflanzungen im Frühjahr meist noch unter guten Bedingungen verlaufen, die anschließende Kälte habe das Wachstum jedoch stark eingebremst und bei Frühkartoffeln zu
Frostschäden geführt. Auch die Trockenheit nach der Kälte sei weniger ideal gewesen. Nur die späteren Sorten konnten dann die günstige Witterung im August noch nutzen.
„Nicht nur für die Biergartensaison, sondern auch für die Kartoffeln wäre etwas mehr Sonne im September wünschenswert gewesen, damit die Kartoffeln ausreichend Stärke bilden können“, sagt Graf.
Sowohl mit
Ertrag, Geschmack und Qualität sind die bayerischen Kartoffel-bauern zufrieden. Einziger Wermutstropfen sind die derzeit mäßigen
Erzeugerpreise aufgrund guter Ernten in Nord-West-Europa.
Bayern prägt nach wie vor eine vielfältige Kartoffellandschaft. Im Freistaat wuchsen 2017 Kartoffeln auf circa 40.850 ha, auf einem Drittel davon Stärkekartoffeln. Die Kartoffelstärke ist eine sehr hochwertige Stärke und findet in Nahrungsmitteln, aber auch in der Industrie Verwendung. Die restliche Fläche teilen sich die klassischen
Speisekartoffeln und Verarbeitungskartoffeln für Kartoffelknödelteig oder Fritten sowie andere Kartoffelspezialitäten.