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10.04.2014 | 16:04 | Blumen online 

Blumenhandel erwartet Umsatzhöhepunkt am Muttertag

Stuttgart - In der Zeit vor und bis zum Muttertag werden neben dem Valentinstag im Blumengeschäft die größten Umsätze verzeichnet.

Blumen online
(c) proplanta
Zahlen aus dem letzten Jahr belegen die Wichtigkeit solcher Anlässe für die Umsätze der Unternehmen. So kauft laut dem Bundesverband für Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien, kurz BITKOM, fast die Hälfte aller Deutschen einen Blumenstrauß als Geschenk für den Muttertag. Ein stetig wachsender Trend ist dabei die Bestellung über das Internet bei zahlreichen Anbietern. Zudem nimmt die Bedeutung von fair gehandelten Produkten auch im Bereich Blumen und Pflanzen zu.

E-Commerce: Blumen werden immer häufiger im Internet gekauft



Die BITKOM untersucht seit Jahren den zunehmenden Trend, dass vermehrt Schnittblumen im Internet bestellt werden. So gab der Bundesverband noch im Jahr 2011 an, dass vier Millionen Menschen allgemein Blumen im Internet bestellt haben, 2012 sind es bereits 4,2 Millionen allein am Muttertag. Auch die Umsätze im Bereich E-Commerce steigen von Jahr zu Jahr. Im E-Commerce gehört die Branche zu denen mit den größten Umsatzsteigerungen.

Die zahlreichen Onlineanbieter ermöglichen durch die Kooperation mit stationären Blumengeschäften deutschlandweit als Vermarktungspartner, Blumen auch bei kurzfristiger Bestellung rechtzeitig liefern zu können. So ist beispielsweise noch bei einer Bestellung eines Blumenstraußes am Samstagmorgen vor Muttertag gewährleistet, dass der Strauß am Tag darauf verschenkt werden kann. Laut BITKOM liegen die Vorteile des Internetkaufs von Schnittblumen in folgenden Aspekten:
  • Große Auswahl
  • Meist übersichtliche Webseiten und zudem nutzerfreundlich
  • Einfache Bezahlung
  • Schnelle und pünktliche Lieferung
  • Überwiegend guter Kundenservice

Versandhändler wie Fleurop haben ihre Angebote zum Muttertag bereits Ende März zum Verkauf freigegeben, um dem erwarteten Ansturm an Bestellungen gerecht zu werden. Damit können durch die Vorteile des Online-Blumenhandels frühzeitig Umsätze generiert werden. Auch die Vermarktungspartner der Blumen-Shops werben frühzeitig mit eigenen Sonderseiten für den Muttertag 2014. Damit wird die Bedeutung des Muttertags sowie der zunehmende Druck am E-Commerce-Markt verdeutlicht.

Allgemein ist Europa, trotz Wirtschaftskrise, mit einem Anteil von über 40 Prozent der größte Produzent weltweit. Zudem werden hier die meisten Blumen und Pflanzen jährlich eingekauft. Allerdings wächst der internationale Druck, so dass kreative Lösungen bei den Händlern und Verbänden gefragt sind. So hat zum Beispiel der Fachverband Deutscher Floristen (FDF) 2013 seine Offensive „Florale Trends und Inspiration“ mit dem Programm Four Seasons fortgeführt.

Bedeutung des Kaufs von fair gehandelten Blumen steigt


Nicht nur bei der Herstellung von Textilien, sondern auch beim Verkauf von Blumen wächst die Bedeutung von fair gehandelten Gütern sowie der Produktion unter fairen Arbeitsbedingungen. Dieser Trend zeigt sich insbesondere bei der positiven Absatzsteigerung von Fairtrade zertifizierten Rosen. Mit einer Verdreifachung des Absatzes 2012 zu 2011 besitzen Fairtrade-Rosen bereits im Jahr 2012 einen Anteil von über 19 Prozent am Gesamtmarkt der bundesweit verkauften Rosen.

Das Siegel Fairtrade der Mitgliederorganisation TransFair ermöglicht Konsumenten mit dem Kauf der zertifizierten Blumen, einen Beitrag hinsichtlich der Verbesserung der Bedingungen für Arbeit, Umwelt und Leben in den Produktionsländer zu leisten. Damit die Blumen das Siegel erhalten, müssen sie besondere Anforderungen erfüllen:

- Blumenfarmen müssen den Arbeitern einen Mindestlohn und weitere verbesserte Arbeitsbedingungen ermöglichen, keine Kinderarbeit oder andere Art der Ausbeutung.

- Mit dem direkten Handel zwischen Importeur und der Blumenfarm ist eine individuelle Preisbildung möglich.

- Durch die Fairtrade-Prämie wird bei den Blumenfarmen Anreiz geschaffen, demokratische Arbeitsbedingungen durchzusetzen.

- Produktion muss umweltschonend verlaufen, ohne Gentechnik oder Verwendung von im Vorfeld definierten giftigen Zusatzstoffen.

- Arbeitsorganisation muss TransFair transparent offen gelegt werden. Die Durchsetzung erfolgt durch unabhängige Kontrollen.

Solche durch Fairtrade zertifizierten Blumenfarmen gibt es mittlerweile in Ländern wie Äthiopien, Indien, Kolumbien oder Kenia. Aus Kenia bezieht zum Beispiel der deutsche Markt den Großteil seiner Rosen.

In den meisten Fällen liegen die Preise für Fairtrade zertifizierte Blumen über denen der konventionellen Produkte. Das liegt insbesondere daran, dass sich die Preise für konventionelle Blumen erst in Amsterdam bei der europäischen Blumenbörse ergeben. Oftmals sind die Preise so gering durch die zentralisierte Vermarktungsstruktur, dass gerade einmal die Produktions- und Vermarktungskosten gedeckt werden können. Daraus resultieren in den Produktionsfarmen geringe Löhne und die vielfach kritisierten schlechten Arbeitsbedingungen.

Die Preise der Fairtrade zertifizierten Blumen ergeben sich aus dem Verhandlungs- bzw. Einkaufspreis zwischen Blumenfarm und Importeur, der Fairtrade-Prämie, die der Importeur in Höhe von 10 Prozent des Einkaufspreises zahlt, Zertifizierungsgebühren sowie weiteren Kosten wie zum Beispiel für Verpackung, Logistik oder Steuern. Daraus resultieren meist höhere Preise als bei den konventionellen Blumen; mit 50 Prozent höheren Preisen ist im Schnitt zu rechnen.

Erhältlich sind Fairtrade-Blumen mittlerweile deutschlandweit. TransFair kooperiert mit zahlreichen Discountern und Supermärkten wie Edeka, Penny, Rewe oder Netto sowie mit hunderten Blumenfachgeschäften und auch Floristen, worüber Kunden fair gehandelte Blumen erwerben können. (Pd)

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