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24.05.2015 | 08:32 | Gentechnik-Diskussion 
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Forschungsministerin spricht sich gegen Gentechnik-Verbot in Deutschland aus

Berlin - Bundesforschungsministerin Johanna Wanka hat sich gegen ein Verbot gentechnisch veränderter Pflanzen in Deutschland ausgesprochen.

Grüne Gentechnik in Deutschland
(c) Eisenhans - fotolia.com
«Es ist doch absurd: In der Medizin ist Gentechnik völlig akzeptiert», sagte die CDU-Politikerin der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». «Bei Pflanzen und Nahrungsmitteln gilt sie plötzlich als verpönt.»

Deutschland sei rohstoffarm und daher auf wissenschaftlichen Fortschritt angewiesen. «Stimmungsmache, um die Freiheit von Forschung einzuschränken, ist sehr gefährlich und eine Bedrohung für den Wirtschaftsstandort Deutschland», fügte Wanka hinzu.

Die Politik dürfe Ängsten in der Bevölkerung nicht ohne weiteres nachgeben. «Wir dürfen nicht gleich die Fahne einrollen, wenn es schwieriger wird. Wir als Politiker müssen für unsere Überzeugungen einstehen. Auch dann, wenn sie gerade nicht populär sind», sagte die Ministerin.

Der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen ist in Deutschland seit Jahren sehr umstritten. Nach Plänen der EU-Kommission soll ein Verbot in einzelnen Mitgliedstaaten künftig möglich sein. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) hat einen Gesetzentwurf für ein nationales Anbauverbot auf den Weg gebracht. (dpa)
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Kommentare 
Agronom schrieb am 24.05.2015 22:43 Uhrzustimmen(144) widersprechen(69)
Erst einmal möchte ich klarstellen, dass ich Ihr "kritisch hinterfragendes Denken" in keiner Weise in Abrede stellen möchte. Einzig wollte ich sie darauf hinweisen, diese Technologie nicht so schlicht zu Pauschalisieren und aufzeigen, dass dort noch ungeahnte Möglichkeiten offen stehen. Ebenfalls möchte ich anmerken, dass ich in der Tat über mehr theoretisches Wissen in der Landwirtschaft verfüge, als über Praktisches, da lasse ich mich in dem ein oder anderen Punkt gerne belehren. Ihre Ausführung zu dem eigentlichen Problem der Welternährung, das es nicht allein auf die Landwirtschaft abgeschoben werden sollte, teile ich im Übrigen. Die Gesetzgebung wäre ganz klar in der Pflicht auf diesem Gebiet gewaltig nachzuziehen, was Dinge wie das von ihnen angesprochene "Haftungsrisiko" anbelangt, wenn sich eine Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen ergeben sollte, denn die Gesetzgebung hängt schon lange der technologischen Entwicklung hinterher. So ermöglichen neue Technologien schon heute die erzeugung gentechnisch veränderter Pflanzen, ohne das solche unter europäisches Gentechnikrecht fallen. Diese neuen technologischen Entwicklungen der letzten Jahre können es aber auch kleineren Unternehmen ermöglichen gentechnisch veränderte Pflanzen zu erzeugen. Ich möchte auch klarstellen, dass ich die Gentechnik in der Landwirtschaft nicht als "Allheilmittel" preisen möchte, aber ich denke das auch unsere Landwirtschaft in Zukunft sehr davon profitieren kann, wenn entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen würden.
agricola pro agricolas schrieb am 24.05.2015 20:00 Uhrzustimmen(144) widersprechen(104)
Man „entkräftet“ verbal hier wieder einmal allgewaltig, ohne überhaupt auf das vollkommen legitime Ansinnen eines Pratikers eingehen zu wollen, mit der bestens bewährten Allzweckwaffe eines mangelhaften, gar vollkommen fehlenden fachspezifischen Wissens. Das ist schon einmal schlichtweg FALSCH! - Im übrigen erachte ich es als Dreistigkeit keinesgleichen, dass man gerade denjenigen, die die bereits prallen Konten der Gentechnikriesen als schlussendlich „ausführendes Organ in der Praxis“ mit Bauerngeld reichlichst fluten und damit verbindlich segnen sollen, ein kritisch hinterfragendes Denken vollkommen in Abrede stellt; gerade eben diese verhöhnten „tumben Tore“ in kaum zu toppender Frechheit allerdings hilflos in ein alleiniges Haftungsrisiko gestellt sehen will. Lapidar ganz einfach darüber hinweggeschwurbelt: Zitat"Gentechnik, eine vielversprechende Technologie, mit Möglichkeiten UND(!) RISIKEN!“ Nun, wie schön simpel man sich die eigene Welt stricken kann: Den Geldsegen zunächst flutend auf die wenigen Konten der Agrarmacht, die Risiken, selbstredend, lassen sich im Worst-Case-Szenario letzten Endes natürlich sozialisieren. Eine Landwirtschaft der „MODERN ART“, die SO, werte Damen und Herren, mal eben nicht funktionieren kann! - Glücklicherweise sind hier bereits zu viele Menschen, entsprechend sensibilisiert, aufgewacht!
Agronom schrieb am 24.05.2015 12:58 Uhrzustimmen(179) widersprechen(144)
Der erste große Fehler in ihrer Argumentation ist, dass sie die "grüne" Gentechnik auf die RR-Sorten von Monsanto beschränken, das ist schlicht falsch und geradzu fahrlässig! Solche herbizidtoleranten Sorten sollten, wenn überhaupt, eh nur im Falle einer ausufernden Unkrautproblematik eingesetzt werden. Wer allerdings diese Sorten in Monokultur einsetzt, der muss sich nicht wundern, dass innerhakb weniger Jahre Resistenzen Überhand nehmen, gleiches gilt für die BT-Sorten. Die Gentechnik hat aber noch viel mehr zu bieten, als diese beiden Möglichkeiten, die Phytophtora-resistente Kartoffel (Fortuna-BASF) ist da mal ein Beispiel und wer kann heute schon ahnen, was die Zukunft noch bringen wird. Ich kann Ihre Meinung hier insoweit nachvollziehen, als dass Sie sich hier auf die RR-Sorten beschränken, die braucht man hier nicht zwingend. Da es in der Bevölkerung mit dem Wissensstand aber genauso aussieht, erklärt sich auch leicht die ablehnende Haltung. Hier ist einfach Bildung und Aufklärung auf wissenschaftlicher Ebene gefragt, damit die Menschen in der Gentechnik nicht nur Monsanto und Glyphosat sehen, sondern sie als die vielversprechende Technologie, mit Möglichkeiten und Risiken, die sie nunmal ist. Zuletzt möchte ich noch anmerken, das es wirklich Schade, gar eine Schande ist, dass eine technologische Entwicklung aus dem eigenen Land aus eben diesem so ungerechtfertigt verbannt wird.
agricola pro agricolas schrieb am 24.05.2015 10:03 Uhrzustimmen(112) widersprechen(170)
Werte Frau Ministerin Wanka, wir sind Ackerbauern, leben ausschließlich davon, produzieren unter dem Einsatz modernster Technik für den Markt. Precision Farming ist in unserem Betrieb seit mehreren Jahren voll integriert. Ein mentales Problem stellt für nicht wenige verantwortungsbewusste Bauern aktuell die Erkenntnis dar, dass 1/3 unserer Erzeugnisse in den westlichen Wohlstandswelten auf dem Biomüll landen. Ich teile die gebetsmühlenartig verlautbarte Ansicht nicht, dass der Bauer in alleiniger Verantwortlichkeit für den Hunger der Welt steht. Sie selbst wissen sehr wohl, dass unsere immer noch stetig in einer enormen Steigerung eingeforderte Überproduktion in haltlos übersättigte Märkte im Okzident weit eher das Hungerproblem der Welt verschärft, als denn dagegen erfolgreich ankämpfen zu wollen, ohne hier die zusätzlich fatalen Auswirkungen in der Natur in einen zudem nicht zu vernachlässigenden Fokus rücken zu wollen (sprengt den Rahmen in der Kommentarfunktion). Problemlösungen sind hier in tatsächlich anderen Ansätzen zu suchen.***Die unter Einsatz der Grünen Gentechnik kurzzeitig erzeugten Mehrerträge mit noch erheblicherem Billpreispotential für die Bauern befeuern in sofortig spürbarer fataler Auswirkung das Höfesterben zusätzlich, enormes Arbeitsplatzvernichtungspotential innerhalb ländlicher Räume demnach. Als Wissenschaftlerin dürfte es sich in „Step 2„ auch Ihrer Sachkenntnis nicht entziehen, dass infolge des Gentechnikeinsatzes in der LW der Super-Fuchsschwanz u.a., um das bekannteste „SUPERWEED“ zu benennen, in den USA ein allgewaltiges Resistenzproblem darstellt, infolgedessen Flächen bereits resignierend vollständig aus der Produktion genommen werden mussten, trotz intensivster Bemühungen des Konzerngiganten Monsanto, der selbst höchsten Kostenaufwand hier nicht scheut, um sich selbiges Geschäftsfeld nicht ruinieren lassen zu müssen. Dort hat man in 20 Jahren GOOD-TIME-GENTECHNIK, insbesondere für den Agrargiganten MONSANTO, ein Superunkraut herausselektiert, wo derzeit alle wissenschaftliche Kunst scheitert, vollkommen versagt.***Wer entschädigt nun die Bauern, die ihre Flächen nicht mehr bewirtschaften können, demnach ein betriebswirtschaftlicher TOTALSCHADEN vorliegt!? Mehr als 60 % der Flächen sind in Deutschland zwischenzeitlich verpachtet. Wer tritt in ein entsprechendes Haftungsrisiko gegenüber den jeweiligen Eigentümern ein, wenn die GRÜNE GENTECHNIK Einzug auf deutschen Äckern hält und sich das Horrorszenario des Anbaurisikos auch hier ausbreitet, die Flächen nach Pachtende nicht mehr in dem vertraglich zugesicherten "ordnungsgemäßen Zustand" an den Eigentümer zurückgegeben werden können!? Handhaben Sie es dann, wie in sämtlichst anderweitigen bäuerlichen Problemfällen auch: „Lassen wir die Bauern mit ihren Sorgen und Nöten soeben allein auf weiter Flur im Regen stehen!"***Der Bauer produziert im übrigen für seinen KÖNIG „KUNDE“ und der lehnt Gentechnik auf dem eigenenTeller in beachtlicher Mehrheit rigoros ab. - Respektieren SIE NICHT den Willen Ihres Volkes, Ihrer Wählerschaft!!!??
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