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23.09.2012 | 08:23 | Pilzkrankheit 

Gelbrost: Rückkehr einer bekannten Weizenkrankheit

Nyon - Nach zehn Jahren Abwesenheit, trat der Gelbrost dieses Jahr in sämtlichen Weizen- und Triticale-Anbauregionen des Schweizer Mittellandes auf.

Gelbrosts Weizen
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Typische gold-gelbe Streifen des Gelbrosts in den Weizenbeständen 2012 (c) ACW
Die Untersuchungen von Agroscope zeigen, dass der Befall durch ein und denselben Stamm verursacht wurde, dessen Virulenzen bis anhin in der Schweiz noch nicht erfasst waren. Der neue Stamm befällt die aktuellen Weizen- und Triticalesorten unterschiedliche stark. Die Ergebnisse werden Grundlage für die Anpassung der empfohlenen Sortenliste bilden, welche von Agroscope und swissgranum gemeinsam ausgearbeitet wird.

Im Getreidejahr 2012 trat der Gelbrost des Weizens in allen nördlich der Alpen gelegenen Schweizer Regionen auf. Die Krankheit befiel bestimmte Weizensorten und in weniger großem Ausmaß die Triticale. Feuchtes und kühles Wetter im Frühling begünstigte das Auftreten der Krankheit. Die Befallsstärke hing von der Region und der Sorte ab.

Das Resistenzlabor des Forschungsbereichs Ackerpflanzenzüchtung und Genressourcen von Agroscope hat drei Gelbroststämme untersucht. Die Stämme aus Estavayer-le-Lac (FR), Court (BE) und Ellighausen (TG) sind identisch und zeigen Virulenzen, welche in der Schweiz noch nicht erfasst worden sind. Mehrere bis anhin resistente Weizensorten zeigen eine unterschiedlich starke Anfälligkeit gegenüber Gelbrost.

Gelbrost bei Weizen und Triticale ist eine Krankheit, welche nur selten auftritt. Die letzte Epidemie geht auf den Anfang 2000 zurück. Im Jahr 2009 wurde in der Schweiz eine noch unbekannte Virulenz ausgemacht, die jedoch keine Schäden verursachte. Der diesjährige Stamm enthält die 2009 identifizierte Virulenz und zudem weitere Virulenzen.

Da es sich um eine gefährliche Krankheit handelt, welche zu bedeutenden wirtschaftlichen Verlusten führen kann, haben die von Agroscope gezüchteten Weizen- und Triticalesorten im Allgemeinen gute Resistenzen. Damit eine Epidemie ausbricht, müssen zwei Ereignisse gleichzeitig auftreten: günstiges Wetter und das Vorhandensein eines Pathogens, das in der Lage ist, die Resistenzen der bestehenden Sorten zu überwinden. Genau diese Situation traf dieses Jahr ein.

Die Pathogentests im Gewächshaus und die Feldtests lassen den Rückschluss zu,dass die Sorten Cambrena (Biskuitweizen), Lorenzo, Suretta und Titlis (Klasse TOP) gute Resistenzen gegenüber Gelbrost aufweisen. Die Sortenzüchtung ist erneut gefordert, neue resistente Sorten zur Verfügung zu stellen. (acw)
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