In den USA habe das Problem inzwischen dramatische Ausmaße angenommen. Laut Bundesregierung bestehe ein „ursächlicher Zusammenhang“ mit dem dort stark angestiegenen Anbau herbizidtoleranter gentechnisch veränderter Kulturpflanzen. Seit den achtziger Jahren verschärft sich zufolge die Situation. Bisher sei bei 197 Unkrautarten eine Herbizidresistenz aufgetreten.
In Deutschland sei die Gefahr einer Resistenzbildung nach Meinung der Bundesregierung noch begrenzt. Hier werde in der Landwirtschaft eine vielfältige
Fruchtfolge praktiziert. Außer der Amflora-Kartoffel würden zudem derzeit keine gentechnisch veränderten Pflanzen angebaut.
Die Erfahrungen aus den USA verdeutlichten jedoch den Handlungsbedarf. Dort müssten die Farmer inzwischen im Vergleich zu dem Stand vor 30 Jahren das Vierfache für Unkrautbekämpfungsmittel aufwenden. Immer häufiger müsse Unkraut wieder per Hand gejätet werden.
Drobinski-Weiß kritisierte, dass das Risiko der Entstehung von Superunkräutern und der mögliche Zusammenhang mit dem Anbau von herbizidtoleranten gentechnisch veränderten Pflanzen in Deutschland bislang kaum thematisiert werde. Den Grund sieht sie darin, „dass das nicht in das positive Bild passt, das Schwarz-Gelb von der Grünen
Gentechnik vermitteln will“. Die internationale Entwicklung zeige aber, „dass das Problem schneller wächst als Lösungen gefunden werden“. Die Bundesregierung müsse handeln. (AgE)