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26.04.2012 | 10:15 | Unkrautbekämpfung in Mais 

Kaum neue Maisherbizide in 2012

Bonn - Der Herbizidmarkt im Maisanbau bleibt in dieser Saison von einer revolutionären Umstellung verschont.

Maisherbizide
(c) proplanta
Aufgrund der positiven Bewertung für den Wirkstoff Terbuthylazin (TBA) auf EU-Ebene können alle TBA-haltigen Präparate weiter eingesetzt werden. Damit steht der Praxis weiterhin ein umfangreiches Sortiment an TBA-haltigen, aber auch TBA-freien Lösungen zur Verfügung, schreibt Klaus Gehring von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in einem Beitrag für das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK).

Das Angebot an neuen Präparaten sei in diesem Jahr überschaubar. Neben der standortgerechten Bodenbearbeitung und der Düngung ist die Unkrautkontrolle eine der wesentlichsten Produktionsmaßnahmen, denn auf Maisanbauflächen passt sich die Unkrautflora rasch an die kulturspezifischen Umweltbedingungen an.

Die am häufigsten vorkommenden Unkrautarten wie Gänsefuß, Amarant, Winden-Knöterich, Franzosenkraut, Kamille und Schwarzer Nachschatten sind allgemein typisch für die Sommerungen.

Bei den Ungräsern ist allerdings eine maisspezifische Verschiebung des Artenspektrums mit hohen Besatzdichten oftmals verschiedener Hirse-Arten zu verzeichnen. Die ehemals dominierende Hühnerhirse wird auf intensiven Maisanbauflächen bereits von der Borstenhirse verdrängt. In der nächsten Stufe tritt Fingerhirse als schwer bekämpfbare Hirse-Art zusätzlich auf, erläutert Gehring.

In Fruchtfolgen mit Wintergetreide und Mais sei der Ackerfuchsschwanz ebenfalls ernst zu nehmen. Typische Biogas-Furchtfolgen könnten zu einer Verbesserung führen, weil der Ackerfuchsschwanz bis zur Ernte des GPS-Getreides keine vollständige Samenproduktion erreicht. Die Ungrasbekämpfung erweise sich gemäß der Auswertung des langjährigen Versuchsprogramms in Bayern als eigentliche Herausforderung für den Herbizideinsatz.

Zwischen den TBA-haltigen und TBA-freien Behandlungskonzepten bestehe kein signifikanter Leistungsunterschied bei der Ungrasbekämpfung. Anwendungen auf der Basis von gräserwirksamen Sulfonylharnstoff-Herbiziden seien gegenüber Borstenhirse und Ackerfuchsschwanz besonders leistungsfähig.

Die Qualität von Triketon-Herbiziden beziehungsweise entsprechenden Präparatekombinationen liege dagegen bei einer allgemein breiten Hirse-Leistung. Die spezifischen Leistungsunterschiede erklären den derzeitigen Trend zu Herbizidanwendungen auf der Basis eines Breitband-Bodenpräparates mit der Ergänzung durch Sulfonylharnstoff und Triketon-Herbizide, berichtet Gehring.

In der Gesamtleistung hätten sich die Behandlungen in der Kombination eines gräserwirksamen Bodenwirkstoffs mit einem gräserwirksamen Triketon und Sulfonylharnstoff als besonders vorzüglich erwiesen. (dmk)
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