"Die Heilsversprechungen der Gentech-Lobby verkehren sich ins Gegenteil. Anstatt die Schadinsekten zu eliminieren, werden zunehmend die
Schädlinge gegen das in Gentech-Pflanzen gebildete Gift resistent", warnt Jens Karg, Sprecher von GLOBAL 2000. Zusätzlich zur Ausbreitung von resistenten Superunkräutern (Pressemitteilung 3. Februar 2010), belegt die Studie "Field-Envolved Insect Resistence to Bt Crops", der Universität von Arizona, dass in nur drei Jahren die Anzahl der resistenten Baumwollkapselbohrern in Gentech-Baumwollfeldern von Null auf 50 Prozent gestiegen ist. Manche Insekten sind 100- bis 1.000-mal unempfindlicher gegen das Bt-Toxin geworden, so die Studie.
Schwellen- und Entwicklungsländer besonders betroffen Auch bei Gentech-Mais gibt es bereits ernste Probleme mit Schädlingen, insbesondere sind Schwellen- und Entwicklungsländer betroffen. In Puerto Rico haben die Einbußen durch Schadinsekten dazu geführt, dass die Saatgutfirmen Pioneer Hybrid und Dow Agro Sciences ihr Gentech-Saatgut vom Markt genommen haben. Dieses erheblich teurere Gentech-Saatgut ist komplett wirkungslos geworden. Auch in Südafrika verzeichnen MaisproduzentInnen, die auf Gentech-Saatgut von
Monsanto gesetzt haben, zunehmend Ernteschäden. Berichteten im Jahr 2005 nur 2,5 Prozent der LandwirtInnen von Problemen, so waren 2007 schon 58,8 Prozent derselben von schweren
Ernteeinbußen betroffen. "Monsanto hat in manchen Fällen Entschädigung gezahlt und damit ein Schuldeingeständnis abgegeben. Die großartigen Versprechungen des Gentech-Konzerns haben sich als Falle erwiesen", stellt Karg fest.
Resistenzmanagement versagt - Gentechindustrie setzt auf mehr Gifte Es ist kein Zufall, dass die Probleme mit Gentech-Pflanzen vor allem zuerst in Entwicklungsländern auftreten. Sehr deutlich geht aus der US-Studie hervor, dass die meisten Probleme dort auftreten, wo aufgrund kleinstrukturierter Landwirtschaft keine ausreichenden Pufferflächen ohne
Gentechnik bereitgehalten werden können. Denn auf diesen können sich "normal empfindliche" Insekten stärker vermehren und so die Gesamtanzahl der resistenten Insekten geringer halten. "Ein solches Resistenzmanagement, wie es Monsanto wohlweislich vorschreibt, ist auf den großen
Agrarflächen der USA möglich, doch in Entwicklungsländer ist es kaum durchführbar. Aber auch in den USA ist diese Strategie nur ein Spiel auf Zeit, dann muss der Einsatz erhöht werden: Schon entwickelt die Gentechindustrie Pflanzen mit mehreren Giftgenen, deren Auswirkungen auf Mensch und Umwelt völlig ungeklärt sind", warnt Karg. (ots)