„Die Vegetationszeit war im Frühling 2013 drei bis vier Wochen kürzer, sodass allein aus zeitlichen Gründen nicht alle Pflanzenschutzmaßnahmen durchgeführt werden konnten“, erklärt Stefan Knittel, Mitglied der Fachgruppe
Pflanzenschutz im Bundesverband Agrar (BVA). Er geht davon aus, dass die
Wetterextreme in den kommenden Jahren zunehmen werden.
Für den Handel sei es eine Herausforderung, sich auf diese Entwicklung einzustellen, weil es immer schwieriger werde, den Bedarf an Pflanzenschutzmitteln vorherzusagen. „Das Thema Verfügbarkeit wird uns aber nicht nur auf Grund der extremen Witterungsverläufe und der sich daraus ergebenden schwierigen Bedarfsplanung, sondern auch vor dem Hintergrund der weiterhin weltweit starken Nachfrage nach Wirkstoffen und fertig formulierten Mitteln auch in Zukunft beschäftigen“, erwartet Knittel. Es sei für den Handel auch bei bester Planung kaum möglich, zu garantieren, dass bis zum letzten Tag alle Mittel verfügbar sind.
Bei den Preisen für Pflanzenschutzmittel erwartet der BVA moderate Preiserhöhungen bei den Herstellern. Zu einer aus Sicht des Handels positiven Preisentwicklung tragen insbesondere die neuen Getreidefungizide aus der Gruppe der Carboxamide bei. Demgegenüber steht der steigende Anteil generischer Produkte die mittlerweile einen Anteil von über 15 % am gesamten Markt ausmachen und den Spielraum für Preissteigerungen stark eingrenzen.
Die Aussaat- und Wachstumsbedingungen ließen für den Herbst auf ein gutes Geschäft hoffen. Raps habe sich erfreulich entwickelt und benötige nun Maßnahmen, um nicht zu überwachsen. In die beginnende Saison starte die Branche vorsichtig optimistisch. (bva)