„Wir hatten im Zeitraum Juli bis Oktober gutes Wetter und konnten die Zwiebeln trocken einfahren“, sagt Günter Primke. Er baut im Raum Uelzen Zwiebeln an. Damit ist die Qualität der niedersächsischen Zwiebeln in diesem Jahr vielfach besser als in anderen Bundesländern, meldet der Landvolk-Pressedienst.
Mit 2.064 Hektar Anbaufläche war Niedersachsen 2013 erneut das Zwiebelland Nummer eins in Deutschland. Leider zahlt sich die gute Qualität nicht in guten Preisen aus. „Wir können die Kosten vielfach nicht decken“, sagt Primke. Für die kommenden Wochen rechnet er jedoch mit leichten Preisaufschlägen. Nach einer schwachen Ernte im Vorjahr sind die Zwiebellager aktuell gut gefüllt. 16 Prozent höhere Lagerbestände errechnete die Agrarmarktinformationsgesellschaft (AMI) für Zwiebeln aus Niedersachsen.
Zudem wurden einige Zwiebeln bereits während der Ernte verkauft, heißt es bei der AMI. Die Daten leiten sich aus einer Hochrechnung zu verkauftem Zwiebelsaatgut ab, endgültige Zahlen zur diesjährigen Zwiebelernte stehen noch aus. Da auch in anderen Regionen viele Zwiebeln vom Feld geholt wurden, sind die Preise für die Erzeuger derzeit nicht zufriedenstellend.
Für die Verbraucher bedeutet die gute Zwiebelernte ein reichliches Angebot heimischer Zwiebeln zu günstigen Preisen. Dabei ist die Zwiebel nach Feststellung der Marktbeobachter im Supermarkt eher ein „Mitnahmeprodukt“, ein „Quasigewürz“. Sie werde in den Mengen gekauft, wie sie für bestimmte Rezepte gebraucht werde. Dabei stellte die
AMI fest: Besonders Männer, auch Singles, die sonst eher als „Frischgemüsemuffel“ gelten, greifen gerne zur Zwiebel. Einen Grund sieht die AMI darin, dass die Zwiebel ein typisches Begleitgemüse für Fleisch ist.
Die botanisch zu den Blattstielgemüsen zählende Zwiebel ist in der kalten Jahreszeit besonders beliebt. Sie enthält ätherische Öle, die schon bei den alten Ägyptern als beliebtes Hausmittel zum Beispiel gegen Erkältungskrankheiten galten. Dank ihrer gesunden Eigenschaften wurde die Zwiebel zur Heilpflanze des Jahres 2015 gekürt. In der Küche ist sie ebenfalls nicht zu unterschätzen. Eine heiße Zwiebelsuppe mit Brühe und Weißwein schmeckt an kalten Winter besonders gut. Fleischgerichte machen Zwiebeln zarter und verleihen ihnen einen deftigen Geschmack. So sind sie ideale Begleiter für Spießbraten, Rouladen oder Gulasch. (LPD)