Nahezu 10 Mio. ha Anbaufläche in 23 Regionen sind von Hitze- und Trockenschäden betroffen. Noch gibt es dazu keine offizielle Ernteschätzung vom Agrarministerium in Russland. Fest steht aber, dass die frühere Prognose über 85 Mio. t Getreide und die Exporte über 20 Mio. t Getreide kaum mehr zu halten ist. Dabei unterstellt das Ministerium einen Inlandsverbrauch von 77 Mio. t und Lagervorräte von 24 Mio. t aus der letzten Ernte.
Der stellvertretende russische Wirtschaftsminister Andrei Klepach gab am Dienstag bekannt, dass die russische Getreideernte auf deutlich unter 80 Mio. t sinken dürfte. Die russische Agentur SovEcon kappte die Ernteschätzung Mitte Juli auf 77-81 Mio. t Getreide, wobei die Weizenernte auf 49-51 Mio. t taxiert wird - das entspräche nach wie vor einem Rückgang von 17-20 % gegenüber dem Vorjahr.
Getreide aus Interventionsbeständen für die 23 Dürreregionen
Am 4. August will das russische Agrarministerium die Interventionslager von Getreide für diejenigen Regionen öffnen, die unter starker Dürre gelitten haben, erklärte Russlands Agrarministerin Elena Skrynnik. Geplant ist der Verkauf von Interventionsbeständen in Höhe von 3 Mio. t Getreide an russische Handelsunternehmen, die mit Futtergetreide und Brotgetreide handeln.
Nach Entscheidung des Agrarministeriums soll die United Grain Company, die zur Moskau Interbank Currency Exchange gehört, mit der Akkreditierung von Organisationen für die Teilnahme an der Auktion der National Commodity Exchange Ende Juli beginnen.
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