Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

27.06.2012 | 13:30 | Gentechnik 

Sonnleitner: Deutsche Verbraucher lehnen Gentechnik ab

München - Für die deutschen Bauern ist Gentechnik nach Ansicht des scheidenden Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner, keine Option.

gv-Mais
(c) proplanta

«Die Verbraucher in Deutschland wollen keine gentechnisch veränderten Pflanzen und Lebensmittel. Deshalb produzieren wir auch keine», sagte Sonnleitner den «Ruhr Nachrichten» (Mittwoch). «Wir raten unseren Mitgliedern auch wegen der Haftungsfrage ab, solche Pflanzen anzubauen. Eventuelle Schadensersatzforderungen würden nach jetziger Rechtslage an den Landwirten hängen bleiben. Das finanzielle Risiko ist für unsere Bauern unkalkulierbar.»

Sonnleitner bestritt zudem, dass die deutsche Landwirtschaft den Bio-Trend zu spät erkannt habe: «Das Potenzial für Öko-Anbau in Deutschland ist gar nicht so groß, wie immer zu lesen ist.» Wegen der hohen Kosten lohne sich der Öko-Landbau in Deutschland nur für die wenigsten. «Frische Öko-Produkte werden heute auch von ausländischen Lieferanten geliefert, weil wir sie nicht anbauen oder sie preiswerter sind.» Die Importquote steige.
«Zur stärksten Konkurrenz für Öko-Produkte werden Lebensmittel mit regionaler Herkunft. Die Verbraucher wollen wissen, woher ihre Nahrung kommt.»

Beim Bauerntag im bayerischen Fürstenfeldbruck werde ein Kodex für gute Nutztierhaltung entwickelt, kündigte Sonnleitner an. «Die Gesellschaft erwartet mehr Information über die Haltungsbedingungen. Vielleicht sind wir in der Vergangenheit nicht offensiv genug mit dem Thema umgegangen.» Tierhaltung in großem Maßstab sei jedoch nicht per se schlecht.

Das Vorgehen Berlins bei der Energiewende kritisierte Sonnleitner: «Für eine schlüssige Vorbereitung der Energiewende war eigentlich zu wenig Zeit. Man wollte möglichst schnell möglichst viel erneuerbare Energien in den Markt bringen. Wir wehren uns jetzt, dass die Bauern die Last tragen sollen.» Als Ausgleich für den Stromleitungsbau sollten die Bauern jetzt Flächen stilllegen, wodurch die Pachtpreise weiter stiegen. «Und wir werden nach Grundsätzen einmalig entschädigt, die aus dem vorigen Jahrhunderts stammen.» (dpa)

Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 „Ohne GenTechnik“-Siegel - Rekordumsatz zum Jubiläum

 Heimische Ernte GVO-frei

 Europäisches Parlament für weniger strenge Gentechnikregeln in der EU

 Stark-Watzinger befürwortet Deregulierung bei Genpflanzen

 EU-Pläne zu Gentechnik treiben Landwirte auf die Barrikaden

  Kommentierte Artikel

 Ukrainisches Getreide macht EU-Märkte nicht kaputt

 Jedes vierte Ei in Deutschland aus Rheinland-Pfalz

 Hundesteuer steigt - Rekordeinnahmen bei Kommunen

 Neuartige Atomreaktoren auf Jahrzehnte nicht marktreif nutzbar

 Milliardenschweres Wachstumspaket kommt, aber ohne Agrardiesel-Subventionen

 Wieder Bauernproteste in Berlin

 Cholera-Alarm: Impfstoffproduktion muss hochgefahren werden

 Deutsche Wasserspeicher noch immer unterhalb des Mittels

 Staaten kündigen beschleunigten Ausbau von Atomkraft an

 Bamberger Schlachthof vor dem Aus